Zu möglichen Langzeitfolgen nach Einnahme von SSRI / SNRI

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OCD-Marie
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Registriert: Di 17. Apr 2018, 19:44

Zu möglichen Langzeitfolgen nach Einnahme von SSRI / SNRI

Beitrag von OCD-Marie »

Hallo,

offenbar gibt es inzwischen Hinweise, dass die Einnahme von SSRI doch langjährige - vielleicht sogar lebenslange - unerwünschte Folgewirkungen haben kann (Post-SSRI sexual dysfunction (PSSD) ):

Frontal 21 im ZDF vom 27.08.19 (https://www.zdf.de/politik/frontal-21/f ... 9-100.html)
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michael_m
Beiträge: 613
Registriert: Di 17. Apr 2018, 20:01

Re: Zu möglichen Langzeitfolgen nach Einnahme von SSRI / SNRI

Beitrag von michael_m »

Bin darauf schon mal über Wikipedia gestoßen. Letztendlich ist es immer eine Risiko/Nutzen-Abwägung bei der Medikamenteneinnahme.
Man sollte bei der Entscheidung aber nicht vergessen, dass auch das Nichteinnehmen eines Medikaments Risiken birgt. Aber die Entscheidung muss letztendlich jeder für sich selbst fällen.

Nebenwirkungen, die man bemerkt, aber nicht im Beipackzettel aufgeführt sind, sollte man übrigens am besten dem "Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte" (BfArM; https://www.bfarm.de) melden: https://nebenwirkungen.pei.de/nw/DE/home/home_node.html

Hab ich sogar vor einigen Wochen erst zum Fluoxetin gemacht. Die Leute dort sind auch sehr freundlich und interessiert (man kann selber entscheiden, ob man Kontaktdaten für Rückfragen angibt oder anonym meldet).
So haben die Behörden eine Möglichkeit mehr, auf bisher unbekannte Nebenwirkungen zu reagieren.
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Yorge
Beiträge: 333
Registriert: Fr 1. Jun 2018, 23:36

Re: Zu möglichen Langzeitfolgen nach Einnahme von SSRI / SNRI

Beitrag von Yorge »

:geek:
Die Datenlage scheint hier nicht klar zu sein. Bei einer gar nicht so geringen Anzahl an Menschen, die diese Antidepressiva einnehmen / genommen haben und welchen, die an einer Sexualfunktionsstörung leiden, kann das natürlich auch immer wieder zufällig den/dieselbe betreffen und auch das könnte Fallberichte erklären.

Abgesehen davon würde ich kein Medikament ohne Notwendigkeit einnehmen. Bei der Zwangsstörung ist es so, dass die Therapie erster Wahl die Psychotherapie ist bzw. ein Antidepressivum in Kombination mit Psychotherapie. Die Erfahreneren wissen das ohnehin, aber ich wollte es hier nochmal anmerken. Also ein Psychopharmakon nehmen zum Überbrücken bis man einen Therapieplatz bekommt oder bis die Psychotherapie "wirkt" ist nicht angezeigt.

Das steht dzt. denk ich nicht so in den Leitlinien, aber ich persönlich bevorzuge auch noch andere psychotherapeutische Ansätze in Anspruch zu nehmen gegenüber der Tabletten-Einnahme. Ob das vernünftig ist, weiß ich selbst nicht.
Das gute Leben .. ist eine Richtung, kein Ziel. [Carl Rogers]
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