Zwangserkrankung

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elwira.pegg
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Registriert: Di 17. Apr 2018, 20:14

Zwangserkrankung

Beitrag von elwira.pegg »

Bezug nehmend auf meinen Beitrag vom August 2018, in dem ich den schon lange schwelenden Konflikt zwischen meinem allein lebenden zwangserkrankten Sohn und dem Nachbarn der darüber liegenden Wohnung erwähnt habe, scheint nun ein neuerlicher Höhepunkt erreicht zu sein. Mein zwangserkrankter Sohn hat große Angst, dass der Nachbar eine Überprüfung seiner Zurechnungsfähigkeit und Fahrtauglichkeit veranlasse könnte, nachdem mein Sohn diesem mit einer Anzeige wegen Ehrenbeleidigung gedroht und der Nachbar daraufhin eine Äußerung gemacht hatte, die man dahingehend interpretieren kann (Zitat:"Dann werden wir sehen, ob du noch Autofahren kannst"). Wie im ersten Bericht geschildert ist mein Sohn mit seinem Zwangsverhalten (Fenster laufen an durch langes Waschen, nicht lüften,.....) in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt, obwohl oder vielleicht gerade weil er mit niemandem Kontakt hat/haben will. Ihm ist bewusst, dass er tatsächlich bei einem Unfall nicht fähug wäre, erste Hilfe zu leisten. Vielleicht wurde auch beobachtet, das er die Autotür nur mit einem Plastikbeutel öffnet und und und..... Leider ist mein Sohn nicht bereit, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Er sieht sich im Recht und den Rest der Welt als gegen ihn verschworen, sich quasi als Opfer und alle anderen als Täter .Selten, dass er auch sich eine Schuld eingesteht. Er befindet sich Dank meiner Unterstützung in einer Komfortzone, in der er seinen Zwang ausleben kann. Mit meiner Unterstützung konserviere ich seinen Zwang. Unter weniger komfortaben Bedingungen wäre er mit der Realität schon sehr früh konfrontiert worden und es wäre wahrscheinlich nie so weit gekommen wie es heute ist. Nun befürchtet bzw. vermutet mein Sohn eine von langer Hand geplante, auf einem vom Nachbarn angelegten Verhaltensprotokoll und Beobachtungen basierendes Agieren des Nachbarn bzgl. einer Meldung bei der Behörde.
Mein Sohn wird von zwanghaftem Grübeln und Gefühlen/Gedanken wie Hoffnungslosigkeit, Geißelhaft, Aussichtslosigkeit, Angst, Wut und und und gequält. Ich weiß überhaupt nicht, was ich ihm raten soll und wie er es tatsächlich mit der wöchentlichen Autofahrt(zum Einkaufen) in Zukunft halten soll.
Aber vielleicht bedarf es tatsächlich einer Eskalation, die ihn zu einer Therapie zwingt, wenngleich eine Freiwilligkeit ihm vieles erspart hätte.
Ich bin dankbar für Ratschläge mein Verhalten und Vorgehen in der aktuellen Situation betreffend.
Vielen Dank!

Edda
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OCD-Marie
Beiträge: 262
Registriert: Di 17. Apr 2018, 19:44

Re: Zwangserkrankung

Beitrag von OCD-Marie »

elwira.pegg hat geschrieben: Fr 17. Jan 2020, 22:02 Ich bin dankbar für Ratschläge mein Verhalten und Vorgehen in der aktuellen Situation betreffend.
elwira.pegg hat geschrieben: Fr 17. Jan 2020, 22:02 Er befindet sich Dank meiner Unterstützung in einer Komfortzone, in der er seinen Zwang ausleben kann. Mit meiner Unterstützung konserviere ich seinen Zwang.
...was folgt daraus ?
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Antonia
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Re: Zwangserkrankung

Beitrag von Antonia »

Liebe Elwira!

Ja wahrscheinlich muß es erst zu Eskalation kommen, bevor Dein Sohn Hilfe will.
Auch wenn es Dir schwerfällt, solltest Du nach und nach Deine Unterstützung verringern.
Du solltest ihm sagen, dass es Hilfe gibt, und Du ihn dabei untstützt, geeignete Therapeuten und Kliniken zu finden.
Wenn es dann zu Agressionen seinerseits kommt, solltest Du Dich umdrehen und den Raum ggf, die Wohnung verlassen.
Wenn Du magst, dann melde Dich doch mal in der nächsten Woche bei der Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen e.V. Tel. Mo.-Fr. 10-12 Uhr unter 040 689 13 700, damit wir Dich beraten können.
Liebe Grüße Antonia.
Ich bin nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere mich haben wollen. ;)
elwira.pegg
Beiträge: 4
Registriert: Di 17. Apr 2018, 20:14

Re: Zwangserkrankung

Beitrag von elwira.pegg »

Hallo Antonia,

herzlichen Dank für die Nachricht. Ich würde das Angebot einer tel. Beratung sehr gerne in Anspruch nehmen und dazu nächste Woche anrufen.

Liebe Grüße, Elwira
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