Klinik Bad Dürrheim

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Andele
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Klinik Bad Dürrheim

Beitrag von Andele »

Hallo
Unser Sohn 16 Jahre hat seit vier Wochen massive Zwangsgedanken. Da alle Ärzte und Therapeuten in der Umgebung im Urlaub waren und sind, gab es kurzfristig ein Beratungsgespräch in der Luisenklinik in Bad Dürrheim mit einem freien Platz. Diesen haben wir angenommen. Wir vermuten aber, dass die Klinik NICHT spezialisiert ist auf Zwangserkrankungen. Hat jemand Erfahrung mit dieser Klinik?
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michael_m
Beiträge: 604
Registriert: Di 17. Apr 2018, 20:01

Re: Klinik Bad Dürrheim

Beitrag von michael_m »

Mit der Klinik hab ich keine Erfahrung, aber die kurze Wartezeit macht mich misstrauisch. Spezialisierte Kliniken haben meist längere Wartezeiten.
Ich habe letzte Woche bei einer spezialisierten Klinik in Bayern eine Wartezeit von 9 - 12 Monaten genannt bekommen (als Erwachsener).

Du kannst aber auch mal bei der DGZ anrufen: (040) 689 13 700; Allgemeine Sprechzeit: Montag bis Freitag von 10:00 bis 12:00 Uhr.
Die können dann sagen, ob ihnen die Klinik bekannt ist bzw. welche spezialisierten Kliniken es sonst gibt.

Wenn hier im Forum aber jemand was zu der Klinik weiß: gerne schreiben. :)

PS: Nachdem die Wartezeiten normalerweise so lange sind, kann aber trotzdem eine nicht spezialisierte Klinik als Zwischenlösung sinnvoll sein.
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Antonia
Moderator
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Registriert: Di 20. Mär 2018, 21:40
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Re: Klinik Bad Dürrheim

Beitrag von Antonia »

Hallo Andele!

In Bad Dürkheim gibt es zwei Kliniken. Aber nur eine Klinik bietet ein Therapiekonzept für Zwangsstörungen an. Es ist die Median-Klinik in der Kurbrunnenstr. 12. Die haben schon lange Erfahrungen in der Behandlung mit Zwangsstörungen.
Ansonsten bitte mal das Beratungsangebot der Deutschen Gesellschaft Zwangserkrankungen in Anspruch nehmen. Du erreichst uns Mo-Fr. 10-12 Uhr unter 040 689 13 700.
Liebe Grüße Antonia.
Ich bin nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere mich haben wollen. ;)
Andele
Beiträge: 3
Registriert: Do 2. Sep 2021, 08:26

Re: Klinik Bad Dürrheim

Beitrag von Andele »

Hallo
unser Sohn ist nun seit Ende Oktober aufgrund von agressiven Zwangsgedanken in der Luisenklinik. Erst jetzt nach vier Wochen wurde das Medikament Fluoxetin eingeführt und mit der Therapie geht es nur schleppend voran. Es gab bisher keine Expositionen.
Wie lange wird der Aufenthalt in der Klinik wohl dauern? Gibt es etwas zu beachten? Wir haben keinerlei Erfahrung. Es ist der erste Krankenhausaufenthalt unseres Kindes.
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michael_m
Beiträge: 604
Registriert: Di 17. Apr 2018, 20:01

Re: Klinik Bad Dürrheim

Beitrag von michael_m »

Ich kann leider nur von mir (Erwachsener) und von der Klinik Windach sagen: Dort wird die durchschnittliche Behandlungsdauer mit 10 Wochen angegeben. Vielleicht hilft dies zumindest als erster Richtwert...
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André
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Registriert: Fr 15. Mai 2020, 21:21
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Re: Klinik Bad Dürrheim

Beitrag von André »

Hallo Andele,

mit 13 Jahre kam ich in einer Jugendpsychiatrie in Lübeck, weil in Schleswig-Holstein 1989 nur zwei freie Psychiatrien für Jugendliche zur Verfügung standen, die anderen waren geschlossene Anlagen. Ich war fast ein ganzes Jahr in Therapie, weil sie zumindest damals bei Jugendlichen sich Zeit genommen haben, um behutsam zu therapieren. Ich kann natürlich nicht sagen, wie es heute ist. Bei mir gab es auch nach drei Monaten Schulunterricht in den Hauptfächern und später nach einem halben Jahr Therapie wurde ich in Lübeck eingeschult, auch um zu testen, wie ich im normalen Leben zurechtkomme. Weil meine Zwangsstörungen durch andere gleichaltrige Kinder entstanden sind durch deren Folter. Ich wurde durch die erfolgreiche Therapie von einem Schüler, der damals immer in Gefahr lief, sitzen zu bleiben, zu einem Schüler, der zweimal als bester mit zwei anderen Schülern bei der Abschlussfeier auf der Realschule und darauf bei der Fachhochschulreife ausgezeichnet wurde. Daran kann man erkennen, wie schlecht mein seelischer Zustand vor Beginn der Therapie war. Damals war es bei dieser Klinik nicht gern gesehen, Medikamente an Jugendliche zu verabreichen, die Verhaltenstherapie war bei der Therapie das A und O. Zwar hatte man mit dem Therapeuten nur zweimal in der Woche Gesprächstherapie, aber dafür stand die Bezugsperson in der Pflege ständig zur Verfügung, die einem auch bei Übungen immer zur Seite stand.
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