Hallo hallo

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Anka
Beiträge: 37
Registriert: Mo 17. Jan 2022, 21:24

Hallo hallo

Beitrag von Anka »

Guten Abend!
Nach langem Hin und her und stillem Mitlesen, bin ich jetzt soweit, und traue mich, mich mal hier zu melden und " aktiv" zu werden...
Auch weil ich viel gegenseitige Unterstützung, Wertschätzung und Respekt erlebt / gelesen habe...
Also, zu mir: ich bin weiblich, 38 Jahre und habe diverse Ängste und zwänge. Aktuell befinde ich mich quasi in einer zwangsweise hervorgerufenen dauerexposition und damit anspannung...Ich bin im umzug... räumliche Trennung nach über 15 jahren (auch aufgrund meiner zwänge)
Vor allem geht es bei mir um waschzwänge (hände schon recht eingerissen) und diverse, diffuse Ängste, alles verbunden ,mit vielen Vermeidungsüberlegungen und- Planungen, die sooooo anstrengen sind...

Bin gespannt auf die Zukunft, auch hier in diesem forum, bin offen für Nachfragen und themenbezogene Gespräche....
Liebe Grüße und danke das es ein solches Forum gibt,noch ein schönes Wochenende Allen, Anka
Juvo
Beiträge: 16
Registriert: Sa 2. Jan 2021, 11:20

Re: Hallo hallo

Beitrag von Juvo »

Hallo Anka,

" waschzwänge (hände schon recht eingerissen) und diverse, diffuse Ängste, alles verbunden ,mit vielen Vermeidungsüberlegungen und- Planungen"

Das kenne ich doch irgendwoher ;) . Das Gute an so einem Forum: Man merkt, dass man nicht alleine mit dem Schlamassel ist.
Anka
Beiträge: 37
Registriert: Mo 17. Jan 2022, 21:24

Re: Hallo hallo

Beitrag von Anka »

Hallo Juvo...
Danke für das ankommen lassen in " dieser welt"
Genau das waren meine Anliegrn, Menschen zu treffen, die zumindest in etwa verstehen können (es ist ja doch jeder zwang irgendwie anders) , was in einem vorgeht, wenn plötzlich auch vermeintlich einfache/ normale Dinge schwer/ekelig/unüberwindbar scheinen und seien es nur so " einfache" Dinge wie Anfassen von Griffen, Türklinken, getragennder Kleidung, Einkäufen,.... wann mache ich was in welcher Reihenfolge, um möglichst wenig waschen zu müssen... alles so kompliziert..
Birgit
Beiträge: 56
Registriert: Di 5. Okt 2021, 19:17

Re: Hallo hallo

Beitrag von Birgit »

Hallo Anka,

das mit den Waschzwängen kenne ich nur zu gut.
Kleiner Tip von mir wegen den eingerissenen Händen.... also ich möcht jetzt da keine Werbung machen... aber ich nehme für's Duschen und Haare waschen das Produkt von ISANA mit PH 5,5.
Zum Hände waschen nehme ich auch von ISANA mit PH 5,5 die flüssig Seife.
Auch Creme ich mir immer also wirklich immer nach dem Hände waschen die Hände ein mit seba med 5% Urea... auch wenn sich es oft so ergibt, dass ich nach 10 Min. schon wieder die Hände waschen muss.
Klar bei mir ist auch die obere Hautschicht schon lange nicht mehr vorhanden... aber gottseidank haben meine Hände Dank den Produkten noch nicht geblutet (und ich verbringe echt viel Zeit vor dem Waschbecken).

LG
Birgit
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André
Beiträge: 29
Registriert: Fr 15. Mai 2020, 21:21
Wohnort: Elmshorn

Re: Hallo hallo

Beitrag von André »

Hallo Anka,


jeder Mensch ist natürlich anders und leidet damit auch unterschiedlich unter Zwänge, aber ich kann dich gut verstehen. Ich leide unter mehrere Zwänge und der Waschzwang ist der Gesell, der schon seit meinem 13. Lebensjahr mich begleitet. Dieser Zwang variiert bei mir ganz gut, mal ist er schwach vorhanden und oft sehr stark. Die schlimmste Phase war die Zeit, als er sich mit dem Wiederholungszwang zusammentat. In dieser Zeit haben meine Hände immer an vielen kleinen Rissen geblutet. Heute würde es mir nicht mehr so schlecht gehen, weil ich meine Hände beobachte, wenn sie im schlechteren Zustand sind, benutze ich Einmalhandschuhe, sodass sich die Haut erholen kann. Ich habe zwei verschiedene, die einen sind sehr billig, die benutze ich z. B. wenn ich eine Türklinke anfassen muss, die teureren benutze ich z. B. beim Toilettengang, sodass praktisch die Handschuhe mit Seife gewaschen werden und nicht die nackten Hände, trotzdem schmeiße ich sie danach in den Müll. Die Vermeidungsstrategien können einem das Leben ganz schön einschränken, gerade jetzt in dieser Zeit vermeide ich ziemlich viel, weil ich große Angst habe, mich anzustecken. Außerdem ist der Waschzwang ja nicht nur auf das Händewaschen einzuschränken, sondern es gibt noch viele andere Möglichkeiten, dem Waschzwang treu zu sein, z. B. Küchenrolle, Hygiene- und Feuchttücher, Desinfektionsmittel usw. Ich gehe zurzeit nur einmal in der Woche unter Leuten, weil ich einkaufen muss. Danach besprühe ich alle eingekauften Lebensmittel und mich selbst mit Desinfektionsmittel, hiernach muss ich alles noch mal mit Hygienetücher nachreinigen und mit Küchenpapier trocknen. Ich möchte zu mindestens alles Mögliche geben, um nicht an Covid 19 zu erkranken, weil ich weiß, dass viele Virenarten im Körper inaktive verbleiben, um später andere Krankheiten auszulösen wie Krebs, Gürtelrose oder in der neueren Forschung bekannt MS durch bestimmte Herpesviren.
Anka
Beiträge: 37
Registriert: Mo 17. Jan 2022, 21:24

Re: Hallo hallo

Beitrag von Anka »

Nabend Birgit, nabend André,
Danke für eure Beiträge! Es ist schön zu wissen, daß man mit diesem sch... nicht alleine ist und das es noch irgendwo Menschen gibt die diesen Irrsinn "verstehen" auch wenn ich das niemandem wünsche!
Ja, das mit dem eincremen ist bei mir leider so eine Sache...an guten Tsgen schaffe ich das abends, vor dem Schlafen, wenn ich gefühlt einigermaßen "sauber" km Bett liege und nix mehr berühren muss. - ansonsten habe ich Ängste, das mit der Creme dreck/ Vieren mit einziehen, wenn ich wieder was angefasst habe...:-( und ja, auch einmalhandschuhe, desinfektiknsmittel,-spray und- tücher sind zu meinen täglichen Begleitern geworden...damit verbunden das schlechte Gewissen, das ich mittlerweile sooo viel mül produziere (ich bin eigentlich ein sehr Umweltbewusster Mensch, natur- und tierlieb) und auch Wasser nutze/verschwende durch das Händewaschen, Duschen, Wäsche waschen, was alles deutlich länger und öfter ist als " vorher" .. Auch die " einkaufproblematik" ist mir bekannt... Ich lasse ihn.d.R. alles, was von "draußen"kommt mindestens 3 Tage unberührt stehen (72std.) Bevor ich es (mit großer überwindung) anfassen/nutzen kann...- und das aktuell in umzugssituation, wo alles irgendwie draußen war, durch andere berührt wurde, fremde Menschen in neuer Wohnung kücheceingebaut haben.... DAUERANSPANNUNG!!! :-( 😞
Ich wünsche euch weiterhin viel Kreativität und energie/kraft/Erfolg bei der Handhabung des Umgangs mit euren Begleitern (hierbei fällt mir auf, wie kreativ man eigentlich wird in Sachen Umgang mit dem zwang/ vermeidungen...)
Übrigens: Früher habe ich von zwangzwerg gesprochen (fand dss n witziges Wort dafür) mittlerweile bin ich (n der therapie) auf den Vergleich zu den den grauen Herren in MOMO gekommen (ironisch/spaßfrei/ekelig und vor allem zeitraubend)
Habt ihr auch einen Namen/bilder von eurem Begleiter? Mir fällt es dann leichter gegen was " konkretes" anzukämpfen...
Also, weiterhin toitoitoi, Gruß, Anka
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André
Beiträge: 29
Registriert: Fr 15. Mai 2020, 21:21
Wohnort: Elmshorn

Re: Hallo hallo

Beitrag von André »

Hallo Anka,

ich habe für die Zwänge keinen Kosenamen, der Waschzwang hat mir am Anfang zwar geholfen, weil ich ähnlich behandelt wurden bin wie damals die Aussätzigen im Mittelalter (Holzzeitalter) durch die Schulklasse. Der Waschzwang half mir das Gefühl loszuwerden, dass ich etwas Ansteckendes an mir habe oder extrem dreckig bin. Ziemlich schnell wurde dieser Zwang aber nur noch eine Belastung. Als ich nicht nur das eigene Leid erleben durfte, sondern von so vielen anderen ihr Leid erfahren habe, wurde ich ein Mensch, der über alles Leid in der Vergangenheit und Zukunft Verantwortung "übernahm", dass bedeutet, ich gebe mir die Schuld für alle Verbrechen, die man irgendwo und irgendwann begeht oder beging. Dadurch darf ich z. B. zwar oft glücklich sein, aber in Maßen, sonst muss ich mich mit Kummer und Traurigkeit bestrafen. Es muss ein Gleichgewicht zwischen beidem bestehen, oder weil so viele Frauen missbraucht werden, muss ich als Jungfer leben und sterben, dazu fühle ich mich verpflichtet, deswegen hatte ich auch eine mittelgradige Depression, weil ich eigentlich für die wahre Minne stehe bzw. für Herzenswärme und die törichte Liebelei verabscheue, die leider die meisten ausüben. Ich habe so weit auch allen Mitmenschen, die mich damals misshandelt haben, vom Herzen verziehen, ich sehe es heute sogar, dass ich es verdient habe, weil so viele auf der Welt leiden müssen. Ich habe aber seit Urzeiten ein imaginären Freund, der sich Jimmy nennt. Mit dem ich damals nur gespielt habe, wobei er meistens gewonnen hat, heute kann ich mit ihm über alles reden, ob es um neue Erkenntnisse in Geschichte, Naturwissenschaft, Kultur oder Religion handelt oder um Fragen wie nach dem Sinn des Lebens, wobei für mich fast schon klar ist nach 40 Jahren nachdenken, dass das Leben auf der Erde das Paradies ist und der Tod das Nichts bedeutet, bzw. das man das Elysium verlassen muss und somit hat das Leben für mich leider keinen Sinn, und weil der Mensch das nicht versteht, kann er das Gefilde der Seligen nicht als paradiesisch erleben, sondern er hofft deswegen, dass nach seinem Tod das Himmelreich auf ihn wartet, obwohl er danach gar nicht lebt, weil er Hass, Eigenliebe, Neid, Streit usw. nährt.
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