eure Meinung?

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Ki1720
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eure Meinung?

Beitrag von Ki1720 »

Hallo in die Runde.

Ich bin neu hier, war noch nie in einer Therapie, befürchte aber, dass ich Hilfe benötige.

Kurz zu mir. Ich bin 35, meine Mama ist vor 10 Jahren verstorben, mein Papa schwer krank. Ich habe 2 Kinder und arbeite teilzeit. Vor 6 Monaten haben wir unser haus bezogen, neubau. Die bauphase war natürlich sehr stressig. Ich habe alle Angebote eingeholt und meim Mann hat immer erst final mit entschieden. Ich war schon immer ein perfektionist, aber seit ich im neuen Haus wohne, ist es ganz schlimm. Das die kinder die wände dreckig machen, stört mich nicht. Aber allem was neu und teuer war (Möbel, türen usw), sehe ich ständig neue macken. Heute habe ich in unsere weiße hochglanzvitrine eine macke rein gerieben. Trotz sauberen Tuch. Mich macht das wahnsinnig. Ich laufe ständig dran vorbei, gucke in welchem Licht ich es sehe usw. Überlege sogar die tür neu zu bestellen. So war es auch mit anderen Dingen am Haus. Ich sollte wissen, dass es eigentlich zur Möbel sind. Ich habe das gefühl, je teurer der Gegenstand war, je schlimmer ist es. Klingt verrückt...ich weiß.... ich will meine Ehe nicht gefährden. Sollte viel mehr an meinen papa denken. Was würdet ihr mir Raten? Ich war bei einer Psychologin zur Erstvorstellung. Habe ihr alles erzählt. Sie hat mir wege aufgezeigt erstmal den tod meiner Mama zu verarbeiten, sieht aber keine zwangsstörung bei mir. Wieso denke ich dann manchmal Tage oder Wochen über solche Dinge nach. Was würdet ihr tun?
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SHG
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Re: eure Meinung?

Beitrag von SHG »

Hi Ki1720 -bist du eh keine „Künstliche Intelligenz“ ;)

Eine Diagnose hier zu stellen ist bestimmt nicht möglich, aber du kannst dich ja mal bzgl. Diagnosekriterien für Zwangsstörungen informieren. Es liest sich für mich so als würdest du etwas streng (mit dir) sein (z.B. dass du meinst, mehr an deinen Vater denken zu müssen..) und zwanghaft scheint es schon auch zu sein. Allerdings, vielleicht möchtest du mit deinem Perfektionismus auch, wenn dann schon eine ordentliche Zwangsstörung haben oder auch, dass du an dir vielleicht überhaupt nichts zwanghaftes duldest. Bzgl. Der Vitrinentür kannst du dir ja überlegen, ob du dir eine neue Tür leisten möchtest/kannst oder ob du es dabei belässt und dich anstatt jedesmal zu ärgern, könntest du dir ja auch jedesmal in etwa denken „das ist mein Zeichen dafür, dass ich an keiner Zwangsstörung leide“. In gewissem Ausmaß ist es meine ich normal, dass man Neues unbeschädigt haben möchte - ich erinnere mich an einen Holztisch, den ich vor ca. 20 Jahren gekauft habe und gleich mal einen Kratzer rein gemacht habe und ich dachte mir auch, ich müsst alles mögliche unternehmen um den wieder raus zu bekommen. Generell ist mir beim Lesen deines Beitrags noch relativ spontan eingefallen, dass es dir vielleicht gut tun könnte, mehr auf das zu konzentrieren, was schön ist und gut passt. Freue dich darüber, dass die Kids so viel Lebendigkeit in euren Lebensraum bringen - und das macht sich eben auch an den paar Kratzern bemerkbar und über jede auch schöne und nicht nur belastete Zeit mit deinem Papa (keine Schuldgefühle wegen den Eltern - das bringt‘s nie). Und schließlich kannst du dich auch glücklich schätzen, dass du so aufmerksam dahinter bist, dir nicht zu viele Zwänge anzutun - viele plagen sich mit schwerster Zwangsstörung lange Zeit ohne Therapie - da ist es doch gut, wenn du gleich mal gegensteuerst, was diese Belastungen betrifft.
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