Zwangserkrankung - Zwangsselbstbefriedigung

Ulrike
Beiträge: 56
Registriert: Mi 18. Apr 2018, 20:07

Re: Zwangserkrankung - Zwangsselbstbefriedigung

Beitrag von Ulrike »

Lieber Roland,

ich habe gerade Deine Antwort gelesen und ich freue mich sehr, dass ich Dich mit meinem Beitrag erreichen und ermutigen konnte.
Mir ist ganz warm ums Herz geworden als ich las, dass Du mich ganz fest und herzlich drücken würdest, wenn es so wäre, dass ich vor Dir stehen würde.
Ich würde diese Umarmung erwidern und Dir dabei ganz viel Kraft und Mut wünschen.
Ja , und geh Deinen Weg, Schritt für Schritt, auch wenn dieses step by step manchmal so mühsam und schwer ist. Such Dir weiter Hilfe. Es lohnt sich.

Ganz viele liebe Ermutigungsgrüße sendet Dir Ulrike
Rolli

Re: Zwangserkrankung - Zwangsselbstbefriedigung

Beitrag von Rolli »

An ocd Maria
Hallo Maria,
wäre nochmals sehr dankbar um deinen Ratschlag. Die Unterstützenden und vielen hilfreichen Antworten auf diesen Forum haben mir sehr viel Mut gemacht, mein verstecktes schwieriges Problem doch in meiner Therapie bei meiner jetzigen Therapeutin anzusprechen. Einen Wechsel mag ich einfach nicht mehr, ist ja auch nicht so leicht, immer wieder einer fremden Person seine schwierige Lebensgeschichte zu beichten. Folgende Frage hätte ich aber? Soll ich ganz offen mit ihr darüber sprechen, mit dem ausdrücklichen Wunsch, dass ich weiterhin bei Ihr in Behandlung bleiben möchte? Obwohl wahrscheinlich dieses Thema für jeden eine Herausforderung sein wird, oder ist das von mir wie eine Erpressung usw.. Würde mich sehr freuen, wenn ich dafür noch Tipps bekommen würde.
Bei den Forummitglieder möchte ich mich ganz ganz herzlich für die hilfreichen Kommentare bedanken. Ist doch richtig toll, wenn man mit lieben Menschen noch vernünftig, sachlich und freundschaftlich kommunizieren kann. Leider leider leider ist das anscheinend da draußen immer seltener. Liebe Grüße Rolli
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OCD-Marie
Beiträge: 262
Registriert: Di 17. Apr 2018, 19:44

Re: Zwangserkrankung - Zwangsselbstbefriedigung

Beitrag von OCD-Marie »

Hallo Roland

ich kann gut verstehen, dass du nicht mehr wechseln willst. Das kenne ich selbst nur zu gut.

Es freut mich für dich, dass du den Mut gefunden hast, dich doch noch zu öffnen und dein Problem anzusprechen.
Es wäre schon von Vorteil, ganz offen darüber zu sprechen. Denn sie soll dir ja helfen. Und dazu muss sie schon genau wissen, was los ist.
Und nein, dein Wunsch, das mit ihr zu bearbeiten ist ganz sicher keine Erpressung. Das kannst du ihr schon so sagen.

Das bietet dir natürlich keine Garantie, dass sie sich für kompetent genug hält. Ein guter Therapeut wird einräumen, wenn er sich für überfordert hält (und dir dann ja nicht ausreichend helfen kann) und wird dir ggf. helfen jemand - aus seiner Sicht - passendes zu finden.
Deshalb, auch wenn du den Wunsch hast nicht mehr zu wechseln, versuche in dieser Frage offen zu bleiben.
Vielleicht wird deine Therapeutin auch erst nach ein paar Stunden zu der Ansicht gelangen, dass es besser für dich wäre, den Therapeuten zu wechseln.

Auf der anderen Seite sind gerade die jungen Therapeuten oftmals noch besonders motiviert und arbeiten sich gerne auch noch in für sie neue Themen ein. Es kann also sein, dass ihr beide an dieser Situation weiter wachsen könnt. Was ich persönlich das schönste fände...
Du kannst also ganz offen mit ihr reden. Und brauchst dir keine Sorgen zu machen, dass du sie irgendwie unter Druck setzen könntest.

Sie ist ja schließlich Therapeutin... ;)

Liebe Grüsse und Alles Gute !

... und vielleicht magst du ja von Zeit zu Zeit berichten, wie es dir auf deinem (neuen) Weg so ergeht ?
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michael_m
Beiträge: 613
Registriert: Di 17. Apr 2018, 20:01

Re: Zwangserkrankung - Zwangsselbstbefriedigung

Beitrag von michael_m »

Hallo Roland,

ich sehe es ähnlich wie Marie.

Außerdem habe ich eine Ähnlichkeit bei uns entdeckt: Wir versuchen potenzielle Probleme anderer Personen zu verhindern.
Ich warte z. B. auf einen Rückruf vom Therapeuten in trau mich kaum die Wohnung zu verlassen und versuche keine längeren Telefonate zu führen, damit er mich auf alle Fälle erreicht. Es wäre ja sonst für ihn ein Aufwand, weil er es öfters probieren müsste. ;) Für den Rückruf hätte er aber nüchtern betrachtet über eine Woche lang zeit, bis es "kritisch" wird.

Letztendlich ist deine Therapeutin nüchtern betrachtet Dienstleisterin. Du kannst, auch in meinen Augen, deinen Wunsch äußern, dass du mit ihr weiterhin die Therapie fortführen möchtest. Ein (bzw. dein) Wunsch ist übrigens meilenweit von einer Erpressung entfernt. :) Es fehlt ja das Druckmittel, um es zur Erpressung zu machen.
Und sollte sie sich bereits durch deinen Wunsch erpresst fühlen, dann ist es ihr Problem.

Aber, wir Zwängler, sind halt doch meistens sehr einfühlsam. Was ja auch eine positive Eigenschaft ist.
Aber wir müssen nicht alle Probleme anderer zu unseren Problemen machen. Oft haben nämlich andere gar nicht das Problem, was wir zu sehen meinen.

Grüße, Michael
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