Schema bei Zwangsgedanken

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Lara
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Schema bei Zwangsgedanken

Beitrag von Lara »

Ich habe etwas festgestellt was ich mit euch nochmal teilen möchte!

Bei Mir laufen die Dinge immer folgendermaßen ab:

Es ist nicht so dass ich zuhause sitze, und ich denk auf einmal dass ja letztens dies oder jenes passiert sein könnte...
Bei mir tritt die Angst direkt nach ner Situation auf.
Zb gestern:

Ich sitze mit einem guten Freund im Restaurante, wir essen und stehen danach auf. Neben uns war ein Tisch wo ein alter gebrechlicher Mann gesessen hat!
Als mein Kumpel aufgestanden ist, ich war etwas langsamer, ging ich direkt hinter ihm her zum Ausgang.
Als ich draußen war überkam mich plötzlich der Zweifel, ich könnte den alten Mann ja irgendwie ohne mich zu erinnern ges hubst haben? Oder sein Bier extra umgekippt haben?
Als ich so zum Auto von meinem Kumpel ging dachte ich mir so: Lara! Wenn Du irgendwas gemacht „hättest“ (meine Angst sind und bleiben Bewusstseinslücken) dann wären schon Gäste oder Kellner hinter Dir hergerannt!

Ich war mir darüber bewusst dass es Unsinn sei!!!!!!!
Dennoch: am Auto angekommen sagte ich dem Freund dass ich glaube dass ich meine Tempo Packung drinnen liegen gelassen habe!
Ich bin wieder rein, und drückte auf Video, hielt das Handy so als würde ich telefonieren, schaute in den Raum wo wir gegessen hatten rein, um natürlich festzustellen dass der alte Mann noch gaaaanz gemütlich an seinem Platz war, und sein Bier stand auch noch. 🙄🙈😳🙄🙄
Jetzt frag ich mich, wäre ich nicht zurück gegangen,ob die Angst da wieder mit mir durch die Decke gegangen wäre?
Der Zwang redet einem quasi ein“geh besser zurück,vllt hast Du diesmal ja „doch“ Schaden angerichtet!!😳🙄🙄🙄

Zum Beispiel mit dem Hotel vor Monaten: alles war gut als ich im Zug war.
Erst als ich sah dass mein Video kaputt war und nicht weitergelaufen ist, ging meine Angst durch die Decke.
Anstatt es so hinzunehmen dass meine Video Datei halt einen Schaden hat, musste der Zwang direkt wieder reinfunken, und ich dachte plötzlich so nen Mist wie“ wenn das Video da stoppt, dann muss was passiert sein! Du bist bestimmt ins Hotel zurück und hast es verwüstet!“

Mich fliegen die Zwangsängste quasi immer direkt nach einer Situation an!!

Mein Problem was seit Juli extrem dazugekommen ist,zu all meinen Zwängen, ist, dass ich immer denke ich könnte dinge in einem Zustand ausführen, an den ich mich dann nicht mehr erinnern kann!
Das ist mein ganzes Problem. Die Angst vor so langen Bewusstseinslücken.
(Das wisst ihr ja mittlerweile schon🙄)

Dann ist mir aufgefallen läuft das alles immer im selben Schema ab:

Gedanke!
Angst!
Etwas dagegen tun,zb googeln und über Unfälle die vllt passiert sind googeln an denen ich (mit Fahrrad) Schuld sein könnte
Dann wird es etwas besser
Dann kommt die Angst mit vollster Wucht wieder

Es nimmt dann nie ein Ende

Dann: irgendwann wenn genug Tage verstrichen sind, kommt vllt eine neue Angst, und all die andern alten Ängste sind futsch!! Also weg!
Im Zusammenhang mit den alten Ängsten wird auch nichts mehr kontrolliert oder so. Die sind auf einmal alle weg, als wären sie nie da gewesen, weil halt etwas neues da ist, und der selbe Mist beginnt von vorne...

Ich wollte das nur mal los werden 🙄🙂
Nobody 2000

Re: Schema bei Zwangsgedanken

Beitrag von Nobody 2000 »

Hallo Lara,

ich würde sagen, Du hast in deiner Mitteilung normale "Zwangsattacken" beschrieben, die sicherlich viele hier im Forum kennen, mich eingeschlossen. Normal im Sinne normal für einen Zwängler. Es sind oftmals ganz banale Alltagsgegebenheiten, die plötzlich mit einem Gedanken gekoppelt werden, der wie ein Blitz auftaucht. Dabei ist die Variantenbreite enorm, es ist quasi alles denkbar, was irgendwie gedacht werden kann, mit einem gemeinsamen Merkmal, der Gedanke macht Angst und die Angst bleibt und damit hat sich der Zwang festgesetzt.
Eine nachträgliche Kontrolle, ob man was Schlimmes getan hat oder ob etwas Schlimmes passiert ist, kann u. U. funktionieren oder aber man kommt vom Regen in die Traufe, es bleibt etwas anderes "hängen" und der Zwang verfestigt sich sogar. Im übrigen ist das auch nicht im Sinne von Reaktionsvermeidung oder Vermeidung von Ritualen und stattdessen Aushalten, also Mittel die bei der Bewältigung von Zwängen angewendet werden.
Desweiteren wirst Du wahscheinlich auch schon die Erfahrung gemacht haben, dass man bei einer nachträglichen Kontrolle, nie ganz sauber rauskommt, in dem Sinne, hurra alles i. O. jetzt habe ich das klar gesehen. Es bleibt ein "ungutes" Gefühl, dass ausgestanden werden muss. Man hofft dann immer, dass es nicht so stark ist und möglichst rasch abflacht und dann verschwindet. Es ist ein Eiertanz, soll ich kontrollieren oder besser nicht, komm ich raus oder wird es noch Schlimmer. Wie gesagt, im Sinne einer Zwangstherapie, heißt es "nicht nochmal kontrollieren".
Der alte Zwang verschwindet direkt, da hast Du recht, wenn ein neuer Zwang oder härterer Zwang eintritt. Hier erkennt man dann auch die Idiotie hinter der Sache. Man macht sich verrückt wegen einer vermeintlichen Untat, die man begangen hat und dann plötzlich spielt das keine Rolle mehr. Das kann ja wohl nicht sein. Man weiß ohnehin, dass man nichts Schlimmes gemacht hat, aber es fühlt sich leider nicht so an. Die Angst ist ein Gefühl und lässt sich vom Großhirm nicht überreden, man kann es sich 1000mal sagen, aber es nützt nichts.

Du schreibst:
--Das ist mein ganzes Problem. Die Angst vor so langen Bewusstseinslücken---
Das mag im Moment dein größtes Problem sein, aber das kann sich über die Zeit auch verschieben, etwas Neues kommt oder etwas wird sogar stärker. Wie gesagt, man kann sich soviel Zwangsvarianten ausdenken, wie man verschiedene Gedanken fassen kann, alles kann gedanklich miteinander in Verbindung gebracht werden, nach Sinn und Unsinn unterscheidet der Zwang nicht. Welche Varianten auftreten hängt mit deiner Person zusammen, i. d. R. betrifft es Felder, die für einen persönlich besonders schlimm wären, vor denen man große Angst hat, wo man besonders verletzlich ist.

Soweit so gut oder schlecht aus der Sicht eines Betroffenen, das Wichtigste aber ist, Du solltest dich in psychatrische Behandlung begeben. Du schreibst nichts davon, insofern weiß ich nicht ob Du schon mal mit einem Arzt drüber gesprochen hast oder vielleicht sogar in Behandlung bist.

Alles Gute und viel Erfolg.
Lara
Beiträge: 207
Registriert: Mo 17. Sep 2018, 11:36

Re: Schema bei Zwangsgedanken

Beitrag von Lara »

Lieben Dank für Deine Nachricht!
Du hast das was ich fühle super beschrieben!!!
Meine Therapeutin kennt sich mit Z leider kaum aus.
Und eine Behandlung in einer Klinik geht aus beruflichen Gründen erst ab 2019😓
Ich habe mich die letzten Tage mal bewusst mit dem „wie“ auseinander gesetzt, als mit dem „ob“
Mir ist bewusst geworden dass die Angst mit mir erst durch die Decke ging durch ein Video was ich aufgenommen hatte, dieses aber kaputt war.
Sprich“Video stoppt, Bild bleibt stehn, kein Ton und nix mehr, aber der Zeitbalken unten im Handy läuft weiter!
Daran hatte ich mich dann festgebissen im Juli!
So fing ich an den Zwang zu nähren...
Eigentlich müsste mir die kaputte Datei doch eher Sicherheit geben!?
Weil, ein einfach „normal beendetes Video von jetzt auf gleich“wär doch viel angsteinflößender...
weil was bei meiner Aufnahme passiert ist, das hatte ich doch gar nicht in der Hand...
Ich habe an jenem Tag zum Rückversichern bei fast 35 Grad Hitze gefilmt, Akkuleistung war vei 10 Prozent nur noch, und mein iCloud Speicher war so gut wie voll!!

Auch musste ich heute schmunzeln...
Bin gerade bei Bekannten zu Besuch.
Als ich draussen auf der Treppe mit denen sass, dachte ich mir so, mit was für PseudoProblemen ich hier schon sass.
Im Juli dachte ich dass ich dies getan haben könnte ohne es zu merken, um August jenes...
Und nun wieder was neues!
Daran alleine erkenne ich langsam wirklich zum Ersten Mal, wie krass es sich doch scheinbar wirklich um nur Gedanken handelt!!!🙂🙂🙂
Vor Wochen telefonierte ich von hier unten an der Treppe zum Beispiel mit einem Mitarbeiter von O2!
Dachte schon während des Gesprächs mit ihm, dass das wieder keine gute Idee war.
Nach dem Gespräch wurde ich für ein paar Stunden von der Angst getrieben, ich habe ihn vllt irgendwie „beleidigt“ oder böse Wörter gesagt! Natürlich war ich dennoch sicher es nicht getan zu haben 🙂
Dass dieser Gedanke nicht soooo extrem aufgekeimt ist lag dann scheinbar daran, dass ich mich mit ihm dennoch nicht so extrem bewchäftigt habe. Bin dannach im Fitnessstudio direkt aufs Laufband und war dort sehr abgelenkt!

Was ich noch habe: ich weiss nicht ob das jemand kennt:

Ich merke an manchen Tagen wie die „Angst“ über einen Gedanken nachlässt...
Also weniger wird...
Und wie ich quasi wieder viiiel mehr in die „normale rationale“ Richtung denke. Habt ihr einen Tip wie ich das weiter fortführe??
Ich mache nämlich dann den Fehler und zerbreche mir dann darüber den Kopf, warum und wieso mir der Gedanke denn nun keine Angst mehr macht?
Ich beschäftige mich dann sooo viel damit, dass die Angst ja dann doch im Laufe des Tages wiederkommt.

Wie verhält man sich also am besten wenn man merkt dass die Angst abschwächt??

Gruuuß Lara
Miranda_L

Re: Schema bei Zwangsgedanken

Beitrag von Miranda_L »

Hallo Lara,

der Tipp ist so einfach wie schwierig:
Den Gedanken keine Aufmerksamkeit schenken.
Sobald man merkt, dass die Gedanken in eine Zwangsrichtung gehen: Abbrechen.
Nicht versuchen sie nicht zu denken, sondern sich irgendwie ablenken.
Das Handy weglassen. Keine Rückversicherung ob der Zwangsgedanke der Wahrheit entsprechen könnte. Das komische Gefühl aushalten bis es von selbst abflaut.
Und das tut es, Versprochen.

Gruß
Miranda
Lara
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Re: Schema bei Zwangsgedanken

Beitrag von Lara »

Ja ich merke wo ich mich die letzten zwei Tage mehr abgelenkt habe dass die Gedanken aber vor allem „die Panik“ dainter nicht mehr sooo extrem ist!
Also kann man sagen, dass man sooo zweifelt kommt daher weil man sich mit den Gedanken so viel befasst!?? So viel Aufmerksamkeit schenkt???
Lara
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Re: Schema bei Zwangsgedanken

Beitrag von Lara »

Heute ist der dritte Tag ohne Angst!
Ich weiß nicht wie ich es hinbekommen habe, aber die dennoch unterschwellige Angst schafft es seit drei Tagen nicht mehr so extrem durch die Decke zu gehn.
Nun habe ich irgendwie dennoch das Gefühl in mir, ich müsste die ganze Situation doch noch einmal im Kopf durchspielen ob wirklich nichts passiert ist von dem was mich so ängstigt!!!
Was mache ich nun?
Zu lassen? Oder weiter ablenken und den Geist auf „anderes“ richten?
Habe am Mittwoch übrigens eine Schnupperstunde bei einem neuen Therapeuten. Hab eben den Anruf erhalten 🙂🙂🙂
Lara
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Re: Schema bei Zwangsgedanken

Beitrag von Lara »

Also Nächste Woche Mittwoch 🙂🙂
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michael_m
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Re: Schema bei Zwangsgedanken

Beitrag von michael_m »

Lara hat geschrieben: Di 9. Okt 2018, 09:52 Habe am Mittwoch übrigens eine Schnupperstunde bei einem neuen Therapeuten. Hab eben den Anruf erhalten 🙂🙂🙂
Super! Ich drück dir die Daumen für morgen!
Nobody 2000

Re: Schema bei Zwangsgedanken

Beitrag von Nobody 2000 »

Hallo Lara,

mit deinem Video-Beispiel habe ich ehrlich gesagt, leichte Schwierigkeiten, es konkret zu verstehen. Wahrscheinlich ist die Angst, es könnte was passiert sein, in dem abgeschnittenen Teil und es ist deine Schuld, oder Du könntest selbst was Schlimmes angestellt haben. Es kann aber auch noch viel komplizierter sein, weil der letzte Satz mit dem Rückversichern bei 35 Grad Hitze nicht so ganz ins Bild passt. Wie schon gesagt, es gibt 1000 Denkrichtungen und ebenso viele angsteinflößende mögliche Szenarien, maßlos übertrieben, die letztendlich aber Zwangsgedanken sind.
Schon besser verstehen kann ich das zweite Beispiel mit dem O2 Mitarbeiter. Genauer gesagt, ich kenne das auch, zumindest so ähnlich. Z. B. man verabschiedet sich von Menschen, die einem was bedeuten und man fragt sich im Nachhinein, hast Du Ihm oder Ihr überhaupt die Hand gegeben oder man ist auf einer Trauerfeier und begrüßt die Trauernden mit "Herzliches Beileid" und später fragt man sich, ob man das wirklich getan hat und nicht vielleicht aus Versehen oder in Unachtsamkeit "Herzlichen Glückwunsch" gesagt hat, mein Gott, wie schlimm!!

Aber mal ganz allgemein, ich glaube Du beschäftigt dich intensiv mit deiner Erkrankung. Nach ca. 50 Jahren Erfahrung mit (fast) allen Möglichen Erscheinungen dieser Erkrankung, weiß ich garnicht so recht, ob das immer so gut ist. Man denkt und denkt und grübelt und kommt nicht mehr raus, sieht keine Auswege und wenn man dann mal in einer "ruhigen Phase" sich daran erinnert, dann stellt man fest, es gibt keine große Erkenntnis oder aber, die ganze Erkenntnis hat sich wieder in Luft aufgelöst. Im Nachhinein betrachtet, weggeworfene wertvolle Lebenszeit.

Ich habe einen etwas älteren Fachartikel zum Thema abgeheftet, wobei der Fokus nicht auf dem Zwang selber liegt, sondern auf dem Gegenspieler zum Zwang, die Selbstststeuerung. Zwangserkrankungen bedeuten einen Kontrollverlust ein unsicher werden, d. h. eine Schwächung der Selbststeuerung.
Banal ausgedrückt, wenn man "gut drauf ist" hat der Zwang geringere Chancen. Eigenes Beispiel dazu: Dienstreise, Hotelzimmer und die leidige Kontrolle, ist das Licht überhaupt aus in Dusche/WC. War und ist nicht so einfach für mich, aber an einem Abend war es ganz anders (und deshalb ist es auch in der Erinnerung geblieben). Ich war gut drauf, weil ich zuvor noch ein Abendessen mit einem Kollegen hatte und wir hatten intensiv diskutiert. Kurzum, der Abend war zu Ende, ich habe gesehen, dass das Licht aus ist, als ich die Tür vom Bad zugemacht hatte und kein unsicheres Gefühl, nein, das Licht war aus, da war ich mir sicher. Ich war mir sicher, was ich ansonsten aus tiefeingebrannter Gewohnheit (genauer gesagt Zwang) nicht war. Ich bin kein neuer Mensch geworden hinterher, aber in dem Moment war ich Herr über mich, nicht unsicher oder eben ich hatte eine gute Selbststeuerung.
Der Fokus ist letzten Endes bei dem Ansatz, kümmere dich nicht so viel um deinen Zwang, es macht Ihn nur stärker, rückt ihn in den Mittelpunkt, macht ihn wichtig. Blödes Beispiel aus dem Politischen, alle Parteien schimpfen über die AFD, d. h. sie steht immer wieder im Mittelpunkt, wird stärker und stärker ohne was dafür tun zu müssen.
Denk an andere Dinge, an die Arbeit, an Kollegen, mach Pläne für die Zukunft, übernimm einen verantwortungsvollen Posten. Das hilft auch um einen abklingenden Zwang (oder Angst) nicht wieder aufflammen zu lassen. Du musst das drüber nach denken oder Grübeln stoppen (das darfst Du auch). Das geht, rechtzeitig erkennen, wo die Gedanken sich versuchen festzusetzen und "Stop" sagen.

Ganz allgemein, denke ich nicht mehr viel über meine Erkrankung nach, dass liegt sicherlich auch am Alter und meiner Situation. ich bin seit einem knappen Jahr Rentner und das Leben ist ok so. Die Zwänge sind nicht verschwunden, aber es sind "kleinere Sachen", die keinen allzu tiefen Einschlag verursachen und nicht so lange nachhallen. Wahrscheinlich ist es maßgeblich aus der Lebenssituation heraus erklärt, ich habe keinen "Funktionierdruck" mehr, ich bin abgesichert, es passt soweit. Es gab während meines Arbeitslebens Phasen, die existenzbedrohend waren, ich stand gewaltig in der Verantwortung und hatte Angst, ich packe das nicht, was dann, Familie mit 2 Kindern und Haus, das noch abzubezahlen war.
Druck - Angst - Zwang. Der Zwang war ein Ausweg um die Angst, deren gegenüber ich machtlos war, zu materialisieren, um sie dann bearbeiten zu können. Der Zwangsinhalt war konkret, sehr konkret, kein Gefühl, wie Angst. Aber, man kam vom Regen in die Traufe. Das Schlimmste bei mir war, die Angst vor den Nächten, konkret, Angst davor nicht Einschlafen zu können und genau dass ist dann passiert. Einschlafen ist etwas, was ich nicht bewusst steuern kann, wie z. B. das Bewegen des Arms. Für einen Zwängler, der Sicherheit braucht, ein Problem. Ausreichender Schlaf um zu funktionieren, war überaus wichtig für mich. Ich mußte funktionieren mußte meine Arbeit tun und das gut, muss, muss, muss. So war es. Das ist Gott sei Dank wesentlich besser geworden, aber die Angst ist nicht ganz verschwunden. Das Zauberwort heißt mehr Gelassenheit, es kommt nicht so schlimm, aber auch Gelassenheit läßt sich nicht befehlen.

Jatzt habe ich mehr geschrieben, als ich wollte, ich hoffe die Schnupperstunde beim Therapeuten war erfolgreich und wünsche alles Gute auch für die stationäre Therapie in 2019.

Klaus
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