Habe ich ihn provoziert?
Verfasst: Mi 6. Mär 2024, 16:16
Mein Bruder, 32, lebt bei meinen Eltern und leidet seit ca. 1 Jahr massiv an diversen Zwängen:
Ich bin diese Woche zu Besuch, während meine Eltern im wohlverdienten Urlaub sind, um auch mal Abstand von dieser Situation zu Hause zu gewinnen. Er bindet mich in seine Zwänge mit ein, indem er mich dazu drängt, im Wechsel mit ihm Müll vors Haus zu bringen, den Tisch abzuwischen etc. In der Regel würde ich diese Dinge auch tun, aber halt nicht in den Momenten, wenn es sein Zwang, sofort vorschreibt. Ich habe das trotzdem irgendwann getan (nach etwas Widerstand und Hinhalten), um Streit zu vermeiden. Gilt das schon als "Unterstützung der Zwangsrituale", die man vermeiden soll? Ich sehe nämlich wenig Möglichkeit, es komplett nicht zu tun, weil er sonst schimpft und laut wird.
Nachdem ich diverse Aufräumhandlungen jetzt hinausgezögert habe, habe ich jetzt den Müll rausgebracht und bin dabei aus Bequemlichkeit in seine Schuhe geschlüpft . Das hat ihn so aggressiv gemacht, weil ich nicht gefragt habe (er hätte eh nein gesagt), dass er mich am Hals gepackt und gegen die Wand gedrückt und verbal angegangen ist. Er hat mich dann schon relativ schnell grob zur Seite gestoßen, aber ich bin jetzt ziemlich verstört und weiß nicht, mit wem ich darüber reden kann. Ich will meinen Eltern, die im Urlaub sind, keine Sorgen bereiten, wenn sie eh noch vier Wochen weg sind und nichts tun könnten, aber auch keinen Freunden davon erzählen.
Er wartet eh auf einen Klinikplatz, von daher braucht es akut keine Zwangseinweisung, wobei es sich um eine psychoanalytische Klinik mit "psychodynamischen" Ansatz handelt und keine verhaltenstherapeutische. Keine Ahnung, wie viel das bringen wird.
Er hat sich jetzt entschuldigt und gesagt, dass er nicht weiß, was in ihn gefahren ist, aber ich hab bisschen Angst, um meine Eltern, die mit ihm zusammen leben, und ich will eigentlich auch nicht mehr Zeit mit ihm verbringen als notwendig, auch wenn es immer heißt, man soll die Person nicht zurückweisen.
Edit: Er versucht trotzdem damit zu argumentieren, dass ich ihn provoziert hätte, dass unsere Eltern ihn nicht so aufregen würden (weil sie auf Eierschalen um ihn herum laufen), dass es ich faul sei, weil er mir hinterher putzen müsse. Zugegeben packe ich, wenn ich bei meine Eltern zu Besuch bin, nicht bei der Hausarbeit an, aber er zeigt so wohl auch keine Einsicht, dass es hier maßgeblich seine Zwänge sind, die er anderen auferlegt.
- Geht immer dem gleichen Tagesablauf nach
- Putzzwänge, die er auch meinen Eltern und mir aufzwingt
- Achtet zwanghaft auf seine Ernährung (wiegt sein Essen immer ab)
- Betreibt jeden Tag zwanghaft bis zu 2 Stunden Sport
- Unternimmt nichts mehr, um öffentliche Toiletten zu vermeiden
- Meine Eltern und ich dürfen keine Freunde einladen
Ich bin diese Woche zu Besuch, während meine Eltern im wohlverdienten Urlaub sind, um auch mal Abstand von dieser Situation zu Hause zu gewinnen. Er bindet mich in seine Zwänge mit ein, indem er mich dazu drängt, im Wechsel mit ihm Müll vors Haus zu bringen, den Tisch abzuwischen etc. In der Regel würde ich diese Dinge auch tun, aber halt nicht in den Momenten, wenn es sein Zwang, sofort vorschreibt. Ich habe das trotzdem irgendwann getan (nach etwas Widerstand und Hinhalten), um Streit zu vermeiden. Gilt das schon als "Unterstützung der Zwangsrituale", die man vermeiden soll? Ich sehe nämlich wenig Möglichkeit, es komplett nicht zu tun, weil er sonst schimpft und laut wird.
Nachdem ich diverse Aufräumhandlungen jetzt hinausgezögert habe, habe ich jetzt den Müll rausgebracht und bin dabei aus Bequemlichkeit in seine Schuhe geschlüpft . Das hat ihn so aggressiv gemacht, weil ich nicht gefragt habe (er hätte eh nein gesagt), dass er mich am Hals gepackt und gegen die Wand gedrückt und verbal angegangen ist. Er hat mich dann schon relativ schnell grob zur Seite gestoßen, aber ich bin jetzt ziemlich verstört und weiß nicht, mit wem ich darüber reden kann. Ich will meinen Eltern, die im Urlaub sind, keine Sorgen bereiten, wenn sie eh noch vier Wochen weg sind und nichts tun könnten, aber auch keinen Freunden davon erzählen.
Er wartet eh auf einen Klinikplatz, von daher braucht es akut keine Zwangseinweisung, wobei es sich um eine psychoanalytische Klinik mit "psychodynamischen" Ansatz handelt und keine verhaltenstherapeutische. Keine Ahnung, wie viel das bringen wird.
Er hat sich jetzt entschuldigt und gesagt, dass er nicht weiß, was in ihn gefahren ist, aber ich hab bisschen Angst, um meine Eltern, die mit ihm zusammen leben, und ich will eigentlich auch nicht mehr Zeit mit ihm verbringen als notwendig, auch wenn es immer heißt, man soll die Person nicht zurückweisen.
Edit: Er versucht trotzdem damit zu argumentieren, dass ich ihn provoziert hätte, dass unsere Eltern ihn nicht so aufregen würden (weil sie auf Eierschalen um ihn herum laufen), dass es ich faul sei, weil er mir hinterher putzen müsse. Zugegeben packe ich, wenn ich bei meine Eltern zu Besuch bin, nicht bei der Hausarbeit an, aber er zeigt so wohl auch keine Einsicht, dass es hier maßgeblich seine Zwänge sind, die er anderen auferlegt.