Bin ich zwangsgestört?

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Sinfin
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Registriert: Sa 6. Apr 2024, 05:00

Bin ich zwangsgestört?

Beitrag von Sinfin »

Hallo miteinander,

zu meiner Person: Ich bin 34, Single, wohne allein in einer Mietwohnung, bin kinderlos und eher menschenscheu veranlagt. Soziale Kontakte habe ich dementsprechend fast keine, was mich aber ehrlich gesagt auch nicht sonderlich stört.

Jetzt ist es allerdings so, dass ich im Laufe der letzten Jahre immer mehr meinem Perfektionismus ergeben bin. Dies nimmt mir immer mehr die Luft zu atmen und ist mittlerweile in so einem Stadium, dass ich mich zuhause nicht mehr wohl fühle. Angefangen bei den Gardinen, die nie so perfekt symmetrisch ihre Wellen schlagen (ich hoffe ihr wisst was ich meine :D), ich ständig nachsehen muss, ob mein Bettlaken perfekt und absolut knitterfrei ist oder ob sich innerhalb von kürzester Zeit wieder Staubpartikel auf dem Fensterbrett oder Fußboden angesammelt haben. Gefühlt kommen auch wöchentlich neue Dinge hinzu, die ich "kontrollieren" muss, sodass es immer uferloser wird. Selbst in der digitalen Welt lässt meine Zwangsstörung (sofern ich mir diese Diagnose geben würde) nicht nach, denn bsw. selbst ein Verschieben der mittig angeordneten Fenster auf dem Desktop meines Rechners machen mir großes Unbehagen.
Um es mal ganz blöd zu formulieren: Egal was mit mir nicht stimmt - aber ohne (therapeutische) Hilfe werde ich wohl nicht mehr froh werden. Aber bevor ich den Gang zum Arzt gehe, wollte ich euch vorab noch einmal fragen: Kennt ihr vielleicht eine besonders empfehlenswerte Lektüre, die ich mir "zum Übergang" einmal anschauen sollte? Und sei es nur, um mich und mein Problem vielleicht selbst besser verstehen zu können?

Ich danke euch für eure Hilfe und wünsche euch noch ein schönes Wochenende. :)
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michael_m
Beiträge: 613
Registriert: Di 17. Apr 2018, 20:01

Re: Bin ich zwangsgestört?

Beitrag von michael_m »

Hallo Sinfin,

das klingt für mich sehr stark nach Ordnungszwängen. Aber... ich bin natürlich kein Arzt/Therapeut...
Finde gut, dass du dir Hilfe suchen willst und auch Bücher zum Überbrücken!

Bei der DGZ findest du unter https://www.zwaenge.de/therapie/literaturempfehlungen/ Buchempfehlungen.
Ich habe schon länger keine Bücher mehr zum Thema gelesen, meine aber, dass "Zwänge bewältigen!" von Burkhard Ciupka-Schön ein Klassiker wäre. Hab grad auch gesehen, dass ich da einiges im E-Book angestrichen habe. Vielleicht sollte ich es bei Gelegenheit nochmal anschauen. ;)

Viele Grüße, Michael
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Antonia
Moderator
Beiträge: 182
Registriert: Di 20. Mär 2018, 21:40
Wohnort: Hamburg

Re: Bin ich zwangsgestört?

Beitrag von Antonia »

Hallo Sinfin,

dass was Du berichtest klingt schon sehr nach einer Zwangsstörungen.
Dir jetzt therapeutische Hilfe zu suchen, finde ich gut.
Nur zur Zeit brauchst Du etwas Geduld, bevor Du Termine beim Verhaltenstherapeuten bekommst.
Denn immer mehr Menschen brauchen Hilfe und Unterstützung, aber leider gibt es nicht mehr Therapeuten, die Zwänge behandeln können.
Aber nur Mut, irgendwann wird es klappen.
Melde Dich gerne telefonisch bei uns, damit wir Dir entsprechende Adressen geben können.
Mo-Fr 10-12 Uhr, unter 040 689 13 700.

Mein Lieblingsbuch über Zwänge ist: Zwänge verstehen und Zwänge bewältigen, von I Hand und S. Fricke.

Liebe Grüße und alles Gute,
Antonia.
Ich bin nicht auf der Welt, um so zu sein, wie andere mich haben wollen. ;)
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