Hyperbewusstheit des Denkens

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silentcaustic
Beiträge: 2
Registriert: Do 14. Mär 2024, 19:53

Hyperbewusstheit des Denkens

Beitrag von silentcaustic »

Hallo liebe Community,

ich hatte vor einiger Zeit diesen Beitrag verfasst, zu dem sich leider niemand gemeldet hat. Ich weiß, es ist sehr speziell.

viewtopic.php?t=1077

Da ich nicht richtig weiß, was ich habe, recherchiere ich sehr viel im Internet. Jetzt bin ich auf diese Seite gestoßen und das fühlt sich eigentlich genauso an:

https://www.ocdland.com/blog/hyperbewus ... gsstoerung

Dort geht es u.A. um das Bewusstsein des eigenen Denkprozesses

Exkurs (nach Hershfield & Corboy): Hyperbewusstheit des Denkens vs. Stimmenhören
Wenn der Zwang sich Ihr Denken als Ziel ausgesucht hat, dann kann das sehr beängstigend sein. Wenn Sie Ihre Erfahrung beschreiben sollten, dann würden Sie vielleicht sagen, dass Sie Ihre Gedanken „hören" oder dass sie „zu laut" sind. Ein unerfahrener Kliniker könnte dies fälschlich als akustische Halluzinationen deuten und eine Psychose vermuten. Dies ist aber komplett falsch! Die übermäßige Bewusstheit Ihrer Gedanken ist nicht das Gleiche wie Stimmenhören. Bei akustischen Halluzinationen gibt es eine messbare Aktivität im Hörgebiet des Gehirns. Diese Stimmen werden dann in der gleichen Art gehört wie Sie Geräusche von außen hören. Die Bewusstheit Ihrer inneren Stimme ist nicht das Gleiche wie wenn Sie Ihre Gedanken auf Tonband sprechen und dann abhören würden. Obwohl sich Ihre Erfahrung wie der Klang Ihrer Stimme anfühlen mag, darf die Gegenwart aufdringlicher Gedanken nie mit akustischen Halluzinationen verwechselt werden. Sie sind also definitiv nicht „verrückt".
Der „Lichtkegel" Ihres „Bewusstseins-Scheinwerfers" ist nur stärker (als bei Menschen ohne diesen Zwang) auf die Idee ausgerichtet, dass Sie denken.

Dann steht da noch:

Das diesen Zwangsgedanken innewohnende Problem ist also nicht einfach das Bemerken des Triggers (z.B. der Atmung, eines Geräusches). Es ist das Bemerken des Bemerkens und der Widerstand gegen diese Erfahrung.

Vielleicht ist es etwas klarer. Der letzte Satz ist das Quälende. Ich hoffe ich finde Menschen, die mir helfen können oder sich selbst in der gleichen Situation befinden. Mir geht es sehr schlecht und es ist unerträglich :-(

LG, Silent
Chris_84

Re: Hyperbewusstheit des Denkens

Beitrag von Chris_84 »

Hallo !

Dann wage ich mich mal vor... :)
Deine Beiträge sind recht knapp. Da ist noch manches vage und unklar... Deshalb:

1. Wenn es ein Zwang ist - dann ist dein Gefühl, damit ganz alleine zu sein absolut überflüssig. Du hast einfach ein anderes "Thema" als viele andere. Das ist alles. Die ganzen Unterscheidungen in "Traffic-related", "ROCD", "Waschen", "Ordnen" usw. ist grösstenteils völlig überflüssig und verwirrt mehr als dass es nützt. Die grundlegende Zwangsmechanik ist gleich. Welchen Namen man dem gibt ist nicht wichtig. Das ist, als würde man Bücher auf dem Regal nach der Farbe ihres Einbandes ordnen. Sieht vielleicht schön aus. Manche würden es als Kunst bezeichnen. Aber für den geneigten Leser völlig nutzlos.
Deshalb: Zwang ist Zwang. Und damit bist du alles andere als alleine !

2. Gehe zu 10 Therapeuten - und du bekommst 15 Diagnosen (mindestens) :)
Fehldiagnosen sind an der Tagesordnung. Da kann ein Therapeut auch noch so kompetent erscheinen. Keine Garantie, dass seine Interepretation richtig ist. Und Diagnosen sind nichts weiter als Meinungen. Richtig: Meinungen ! Keine Tatsachen !
Wichtig ist zu schauen, was dir gut tut (an Therapie und anderen Aktivitäten). Und dann folge diesem Pfad. "Label" hin oder her...

3. Du machst gerade den 2. längeren Klinikauftenthalt.... Hast du den Eindruck, die Therapie zu bekommen, die du brauchst. Die dir gut tut ? Es ist schon auffällig, dass du dich - obwohl in einer Klinik - hilfesuchend an dieses Forum wendest...
Was sagen denn die Leute in der Klinik ?
Und welche Therapien hast du dort bisher bekommen bzw. bekommst du derzeit ?

4. Ganz allgemein: Es ist offenkundig, dass du dich mehr im Kopf als in deinem Körper "aufhälst". Das ist natürlich völlig ungesund. Obsessives Denken ist oft der Versuch, mit Ängsten umzugehen. Und die "Leere", welche du beschreibst, kann auch einen Bezug zu früheren Traumata haben...
Weniger Denken und mehr Körperlichkeit wären ein wichtiger Schritt aus dem Teufelskreis. Sport, Bewegung ganz allgemein, Bewegungsmeditation, Erogtherapie mit Ton, Speckstein z.B., Achtamkeitsübungen, Chi Gong oder Tai Chi, Yoga usw...

Bin gespannt auf deine Antwort...

Herzliche Grüsse
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