Diesmal vll doch

[Lara]

Habe seit gestern einen neuen Angstgedanken!
Das Schlimme, er geht in genau die selbe Richtung wie der den ich davor hatte!
Nur ein kleines Detail hat sich geändert!
Dieser Gedanke macht alles noch schlimmer, ist mit dem anderb Gedanken quasi „verknüpft“
Wieso rafft mein Hirn nicht langsam, dass dieser Kobold im Kopf nur ein „Gespennst“ ist!!!!!????

Wieso denke ich heute schon wieder: vllt ist es ja diesmal wahr was ich denke???
Wieso hört der Mist nicht endlich auf!!!!!!

[OCD-Marie]

Wieso rafft mein Hirn nicht langsam, dass dieser Kobold im Kopf nur ein „Gespennst“ ist!!!!!????

Dein Gehirn kann nichts dafür... DU triffst die Entscheidungen. DU sagst, wann es genug ist.

Wieso denke ich heute schon wieder: vllt ist es ja diesmal wahr was ich denke???
Wieso hört der Mist nicht endlich auf!!!!!!

Weil "dieser Mist" in den seltensten Fällen von alleine aufhört.
Weil du glaubst "diesen Mist" noch zu brauchen - oder weil du ihn noch brauchst.

Was ist mit medikamentöser Unterstützung ?
Hast du dich schon über mögliche Kliniken informiert ?

[Lara]

War bei der Krankenkasse und hab mit denen einen Termin nächste Woche wegen einer möglichen Reha.
Am 27 Oktober habe ich erst wieder Therapiestunde.

[OCD-Marie]

Reha ???

Was du brauchst ist keine Reha, du brauchst ne richtige Klinik !
Aber gut, das werden die von der Kasser dir nächste Woche schon auch noch erklären...

Fast vier Wochen bis zum nächsten Termin ist in deiner Situation viel zu lang. Du brauchst engmaschige (dh. wöchentliche) Termine. Schaue also, dass du bald einen Therapeuten-Wechsel machen kannst. Darauf würde ich bei der Krankenkasse auch gleich zu sprechen kommen. Vielleicht können die dir dabei ja auch helfen...

Und nochmal: was ist mit medikamentöser Unterstützung ?
Ich frag das nicht zum Spass....

[Lara]

Bisher keine Medis!
Habe Angst davor. Habe vor Jahren welche genommen und immer das Gefühl gehabt dass ich nicht ganz ich selber bin!
Citalopram und Anafranil
Habe Angst dass ich dann erst Recht Angst vor Erinnerungslücken haben könnte!!!!

[OCD-Marie]

Angst, Angst, Angst....

Die Angst vor der Angst - das "Endstadium" des Zwänglers.

Die Angst ist dein Problem, nicht dein Helfer !
Wie wärs mal Angst davor zu bekommen, die Angst nicht mehr los zu werden. Vielleicht würde dich das ja ausreichend motivieren ?!?

Wenn du die Angst mal wieder los werden willst musst du dich gegen die Angst stellen. Nicht dich von der Angst leiten lassen !
Und solange du dich nicht dazu entscheidest kann ich nur sagen: viel Spass mit der Panik...

Von Citalopram hab ich noch nicht gehört, dass man da nicht sein selbst wäre. Dann nimm eben nur das...

Oder willst du nicht aus deiner Angst-Spirale herauskommen ?

[Lara]

Ich halte nix von Medikamenten. Muss ich auch nicht!
Ich pump mich nicht mit so Zeugs voll
Kann jeder gerne machen wie er will. Ich werde ab jetzt auch hier nicht mehr hier schreiben.
Werde für einen Platz in der Klinik alles tun!!!

[Antonia]

Ich halte nix von Medikamenten. Muss ich auch nicht!
Ich pump mich nicht mit so Zeugs voll
Kann jeder gerne machen wie er will. Ich werde ab jetzt auch hier nicht mehr hier schreiben.
Werde für einen Platz in der Klinik alles tun!!!

Liebe Lara!

Jeder entscheidet für sich selbst, wann und welche Unterstützung er annehmen möchte, bzw. braucht.
Das machst Du schon ganz richtig!
Ich selbst habe auch mal Medikamente genommen.
Für meine Zwänge, zwanghaftes Haare ausreißen, habe ich an einer ersten Studie teilgenommen und -Seroxat- genommen. Der Drang war nach drei Tagen vorbei. Aber ich hatte Schlafstörungen, Gewichtszunahme und eine starke Gehunsicherheit. (Traute mich nicht mehr über Kansteine zu gehen. Meine Beine waren irgendwie immer wie Pudding. Das war in meinem Fall ganz blöd, weil ich eine angeborene Gehbehinderung habe.) Nach zwei Jahren glaubte ich, dass ich es auch ohne Medis schaffte, aber der Zwang kam sofort wieder. Daraufhin machte ich eine 1 jährige ambulante Verhaltenstherapie an der Uniklinik. Diese Therapie hat den Durchbruch gebracht und seitdem (18 Jahre) bin ich symtomfrei.
8 Jahre später entwickelte ich plötzlich Angst und Panikattacken und traute mich garnicht mehr aus dem Haus. Mein Psychiater verschrieb mir Citalopram. Die Ängste wurden weniger, so dass ich eine weitere VT machen konnte. Um mich sicher draußen bewegen zu können, schaffte ich mir einen Gehwagen an. Der gab mir Sicherheit. Aber es war mein Ziel, ihn nur nach Bedarf einzusetzen. Das habe ich in der Therapie mit meinem Therapeuten und alleine immer wieder draußen geübt. Inzwischen benutze ich den Gehwagen nur bei Bedarf und komme sonst gut zurecht. Citalopram habe ich dann noch 3 Jahre genommen. Aber, wie Du sagst, es störte mich, dass ich mich immer gleichbleibend "gut" fühlte. Es gab keine Ups and Downs mehr. Das ist mir das erste Mal in einem Konzert meines Lieblingssängers aufgefallen. Ich konnte mich garnicht richtig mehr freuen. Mithilfe meines Psychiaters und einer Heilpraktikerin habe ich Citalopram ausgeschlichen. Nun muß ich damit zurecht kommen, dass es mal drepessivere Zeiten und gute Zeiten gibt. So wie es jeder Mensch ohne Ängste und Zwänge auch kennt. Ich lebe gut damit und gönne mir zur Nachsorge immer wieder Stunden bei meiner Heilpraktikerin. Meine Ängste sind zu 90% reduziert, so dass ich damit leben kann. Ich war dankbar für die Medis und die VT, aber jetzt brauche ich sie nicht mehr.
Ich wünsche Dir eine gute Zeit in der Reha, und hoffe Du kannst viel davon mitnehmen, was Dir danach weiterhilft. Vielleicht solltest Du noch mal mit Deinem Therapeuten sprechen, dass Du in Krisensitutionen häufiger zu ihm kommen kannst.
Ansonsten empfehle ich Dir auch eine Selbsthilfegruppe. Ich bin schon seit Jahren in Gruppen und habe oft erlebt, wie aufbauend und hilfreich so ein Kontakt sein kann. Vielleicht ist das ja auch etwas für Dich!
Kontakte bekommst Du über die DGZ. (MO-Fr. 10-12 Uhr, unter 040 68913700)
Liebe Grüße und alles Gute,
Antonia.

[Miranda_L]

Zu den Medikamenten :
Ich habe die Packung mit dem selektieren Serotoninwiederaufnahmehemmer schon Zuhause gehabt und mich dann doch dagegen entschieden.
Es ist ok, keine Medikamente nehmen zu wollen.

Ich selbst habe aber als Backup, wer es mir schlecht geht, das Wetter stark wechselt, oder ich meine Periode habe und die Stimmung sehr negativ wird ein leichtes Antidepressivum im Haus.
Solche Unpässlichkeiten verschlimmern nämlich bei mir auch immer die Zwängen sehr stark.

Mit beispielsweise Opipranol oder auch Johanniskraut kann man das dann ein wenig auffangen.