Zählzwang , Hilfe

Sonja
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Re: Zählzwang , Hilfe

Beitrag von Sonja »

:D ..vielleicht bin ich auch uncool. Die Reinlichkeit, das Duschen andererseits mit dem Zählen und ständige Händewaschen, gegenüber steht das Ansammeln von Essensresten, Getränken und Schmutzwäsche, vielleicht dann doch die Angst vor Bakterien? Das könnte ich mir vorstellen, dann weiß ich allerdings noch nicht, wie wir das geregelt bekommen sollen? :(
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OCD-Marie
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Re: Zählzwang , Hilfe

Beitrag von OCD-Marie »

Sonja hat geschrieben: So 21. Jul 2019, 12:27 Das könnte ich mir vorstellen, dann weiß ich allerdings noch nicht, wie wir das geregelt bekommen sollen? :(
Deshalb: Ruhe bewahren und methodisch vorgehen. Nicht den letzten Schritt vor dem ersten machen wollen. Bisher ist das - wenn ich dich richtig verstanden habe - ja nur Spekulation.

Zwei Fragen:

1) Wie muss man sich das "Ansammeln von Essensresten, Getränken und Schmutzwäsche" genau vorstellen (im Hinblick auf Menge, Raum, Zeit) ?
2) Hast du schon in Ruhe mit ihr darüber gesprochen und falls "ja", welche Erklärung gibt sie dir dafür ?
Sonja
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Re: Zählzwang , Hilfe

Beitrag von Sonja »

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1) Wie muss man sich das "Ansammeln von Essensresten, Getränken und Schmutzwäsche" genau vorstellen (im Hinblick auf Menge, Raum, Zeit) ?
2) Hast du schon in Ruhe mit ihr darüber gesprochen und falls "ja", welche Erklärung gibt sie dir dafür ?
[/quote]

zu 1) Sie sammelt das Geschirr direkt nach der Schule( da hat sie riesen Hunger) und auch nachts an, sie steht auf, weil sie nicht schlafen kann und isst, sie kann sich auch nicht organisieren, deswegen landen nach der Schule schon die Klamotten auf dem Boden, nach 2,3 Tagen ist schon Chaos, weil sie es nicht aufräumt. Müll ausleeren kann sie gar nicht.
zu2) Wir reden öfters drüber, habe ihr schon Ordnungssysteme besorgt, Tipps gegeben. Sie sagt, es würde nicht eilen oder sie macht es später, macht es aber nicht. Neulich kam Besuch, der durfte dann auch nicht rein in ihr Zimmer. Manchmal habe ich das Gefühl, sie kann bestimmte Dinge nicht nur nicht anfassen, sondern auch nicht ändern. :(
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OCD-Marie
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Re: Zählzwang , Hilfe

Beitrag von OCD-Marie »

Sonja hat geschrieben: Do 25. Jul 2019, 19:19 Manchmal habe ich das Gefühl, sie kann bestimmte Dinge nicht nur nicht anfassen, sondern auch nicht ändern. :(
Nun, vielleicht hat sie da einfach andere Prioritäten als ihr. Auf den ersten Blick scheint mir das eher ein typischer Teenager-Eltern-Konflikt zu sein....
Ob das nun mit den Zwängen zusammenhängt, dass sie das nicht "kann", oder nicht, lässt sich so nicht sagen. Tatsache ist, sie weicht euch aus.
Was die Kleider anbetrifft - lasst sie doch einfach mal in Ruhe. Sie muss letztlich selbst die Motivation entwickeln, dass sie das ändern möchte. Wenn mich ständig jemand daran "erinnern" würde - ich hätte auch keinen Bock !

Was das benutzte Geschirr anbetrifft - hier solltet ihr eine verbindliche Regelung finden. Z.B. dass sie das Geschirr zumindest am nächsten Morgen regelmässig in die Küche bringt. Da muss sie zum Frühstück ja ohnehin hin...


Wo ich erheblich mehr Handlungsbedarf sehe ist die Sache mit dem nachts essen. Das sollte sie wirklich ändern. Denn regelmässig nachts essen stört erheblich den Schlaf. Das ist so ein negativer sich selbst aufrecht erhaltender Kreislauf: Zwänge = Stress = Unruhe = Probleme mit dem Schlaf + Essen = noch mehr Probleme mit dem Schlaf = Müdigkeit = Verstärkt die Zwänge = noch mehr Stress = noch mehr Unruhe ... (von den schulischen Leistungen rede ich schon gar nicht).
Hier solltet ihr Abhilfe schaffen. Durch regelmässige Essenszeiten, durch regelmässigen Sport, durch regelmässige Entspannungsübungen. (dazu gibts im Internet auch einiges unter dem Begriff "Schlafhygiene" !)
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Yorge
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Selbstveränderung

Beitrag von Yorge »

Ich tue mich oft viel leichter, zu sehen, wie sich andere ändern müssten - mich selbst zu ändern, das kann so schwer sein. Wenn ich hier so lese, kommt es mir vor, als wäre ich damit nicht alleine.
Das gute Leben .. ist eine Richtung, kein Ziel. [Carl Rogers]
Silvia
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Re: Selbstveränderung

Beitrag von Silvia »

Yorge hat geschrieben: Do 25. Jul 2019, 23:06 Ich tue mich oft viel leichter, zu sehen, wie sich andere ändern müssten - mich selbst zu ändern, das kann so schwer sein. Wenn ich hier so lese, kommt es mir vor, als wäre ich damit nicht alleine.

.... Du bist damit nicht alleine !!!
Nichts kann existieren ohne Ordnung,
nichts entstehen ohne Chaos.
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michael_m
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Re: Selbstveränderung

Beitrag von michael_m »

Silvia hat geschrieben: Fr 26. Jul 2019, 16:21
Yorge hat geschrieben: Do 25. Jul 2019, 23:06 Ich tue mich oft viel leichter, zu sehen, wie sich andere ändern müssten - mich selbst zu ändern, das kann so schwer sein. Wenn ich hier so lese, kommt es mir vor, als wäre ich damit nicht alleine.

.... Du bist damit nicht alleine !!!
Ja, auch mir geht es so. :)
Gestern in der Selbsthilfegruppe erst wieder gemerkt. Bei anderen ist einem scheinbar schnell klar, was sie ändern müssten ...
Silvia
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Re: Zählzwang , Hilfe

Beitrag von Silvia »

Seien wir mal ganz ehrlich zu und selbst...
wir wissen doch auch, was wir ändern müssten.
Nur es umzusetzen, ist eben nicht so einfach.
Nichts kann existieren ohne Ordnung,
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michael_m
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Re: Zählzwang , Hilfe

Beitrag von michael_m »

Ja, so wie jemand, der abnehmen möchte, einfach weniger essen müsste.
Jemand der Fingernägel kaut, raucht oder ein Alkoholproblem hat, einfach damit aufhören müsste.
Jemand der unglücklich ist, sich einfach mehr auf die positiven Aspekte konzentrieren müsste.
Usw.

Ein eingelerntes Verhalten zu ändern, braucht eben unterm Strich u. a. viel Willenskraft und Ausdauer. Um so mehr hab ich Respekt vor jedem, der es schafft, seine "Gewohnheiten" zu ändern.
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Yorge
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Balanceakt

Beitrag von Yorge »

.. und es braucht noch mehr, nämlich sich oder den anderen bedingungslos anzunehmen - und damit wird's zum gar nicht so leichten Balanceakt.
(Carl Rogers:"Aber das ist gerade der paradoxe Aspekt meiner Erfahrung: Je mehr ich einfach gewillt bin, inmitten dieser ganzen Komplexität des Lebens ich selbst zu sein, und je mehr ich gewillt bin, die Realitäten in mir selbst und im anderen zu verstehen und zu akzeptieren, desto mehr scheint Veränderung in Gang zu kommen. Es ist eine sehr paradoxe Sache - in dem Maße wie jeder von uns gewillt ist, er selbst zu sein, entdeckt er, dass er sich verändert, und nicht nur das: Er findet auch, dass sich andere verändern, zu denen er Beziehung hat.")
Das gute Leben .. ist eine Richtung, kein Ziel. [Carl Rogers]
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