Waschzwang des Partners

Sunshine
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Re: Waschzwang des Partners

Beitrag von Sunshine »

Silvia hat geschrieben: Sa 27. Apr 2019, 15:54 Weil meine kleine Familie schon genug mit mir und meinen Zwängen mitmacht, sie vieles nicht verstehen/ nachvollziehen können und ich sie auch nicht damit belasten möchte.
Außerdem sind sie nicht dafür da, mich zu therapieren, wenn überhaupt dann nur indirekt durch Anregungen oder Hilfestellungen.
Silvia, wie löst ihr/du das, wenn deine Familie oder Angehörige etwas nicht nachvollziehen oder verstehen können und was hast du für ein Gefühl dabei?
Sunshine
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Re: Waschzwang des Partners

Beitrag von Sunshine »

Yorge hat geschrieben: Sa 27. Apr 2019, 15:51 Das Bett ist schon ein besondere Intimbereich und somit sind meine ich die meisten damit etwas heikler. Die Hände kommen am meisten mit der Außenwelt in Berührung und damit erklärt sich vermutlich warum diese zuvor gereinigt werden müssen - auch zum Beispiel um den Duschgelbehälter sauber zu halten.
Was ist eigentlich mit Gegenständen die ihr auch draußen benützt, wie Handies oder Einkäufe - müsst ihr die auch reinigen beim Heimkommen?

Brutalere Auseinandersetzung, ja da meine ich schon Anschreien und so.. , bei dem wie du es geschildert hast, wäre einmal eine etwas aggressivere (zwar dann eher passiv aggressiv) Variante, mal die Auseinandersetzung ohne eine für ihn akzeptable Einigung einfach zu verlassen.
Noch einmal zu dem bett: kennst du das in solch einer art und weise auch? Oder hast du auch das hinter dir gelassen?
Man kennt doch auch zb milben etc. Es ist im bett einiges und nur wenn man geduscht sich ins bett legt, muss es doch nicht sauberer sein als wo anders.
Dann müsste man ja auch jeden Abend Bettwäsche tauschen etc. Staub fliegt ja auch noch rum und was nicht sonst alles.
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Yorge
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Re: Waschzwang des Partners

Beitrag von Yorge »

Manchmal da sieht man, wenn man unterwegs ist ganz bedauernswerte Menschen - Obdachlose, deren Kleidung durchnässt ist von deren eigenen Ausscheidungen. Und es könnte sein, dass, wenn ich mich im Bus oder auf einer Parkbank hinsetze, dass vor ein paar Minuten so jemand gerade von dort aufgestanden ist. Ein wenig von seinem Urin und seinen Fäkalien habe ich dann auf meiner Kleidung und, wenn ich die Kleidung dann aufs Bett lege und nicht so recht daran glaube, dass sich alles nach ein paar Abklatschberührungen ins Irrelvante verdünnt hat, dann denke ich vielleicht weiterhin daran. Auch, wenn ich im Bett gerne zur Ruhe kommen möchte und das Gefühl haben möchte, die Welt ist in Ordnung.. Und, wenn man, was anderes im Bett außer Schlafen macht, was ich jetzt nicht näher beschreibe, kann man sich vorstellen, wohin die Kontaminationskette noch hinführt...

Zu deiner Frage, ich habe mit dem Bett trotzdem nicht so ein Problem.. ich denke normalerweise würde mich dein Verhalten da nicht stören.

Was wir da jetzt machen sind Diskussionen über Zwangsinhalte - das könnte endlos so weiter gehen und uns nicht wesentlich weiterbringen. Noch dazu, wenn es um den Zwang deines Freundes geht.
Für dich ist ja viel wesentlicher, dass DU gezwungen bist etwas zu tun, was du nicht willst und für sinnlos hältst und einfach nicht anders kannst. Und jetzt fordere ich mich selbst dazu auf, nicht etwas zu kritisieren, was ich selbst mache. Nämlich, dass ich dich dazu auffordere über dich und nicht über deinen Freund zu schreiben - und dann schreibe ich aber auch lieber über dich und vielleicht deine Unzulänglichkeiten, anstatt über mich selbst.

Ich fühle mich dir überlegen dahingehend die Zwänge deines Freundes nachvollziehen zu können und sie zu durchschauen (obwohl ich nicht weiß, ob ich richtig liege, weil er ja nicht mitredet...). Aber irgendwie merke ich, dass ich darauf bedacht bin, dass du ja nicht (zu) überheblich mir (uns Zwänglern) gegenüber bist. Da möcht ich dir in etwa sagen: schau darauf, was deine Probleme sind und löse die und glaub nicht, dass du bei mir jetzt was lösen, kannst, was ich bisher selbst nicht geschafft habe. Mische dich nicht zuviel bei mir rein.

PS.: wenn ich das so im Nachhinein lese, merke ich, dass ich es wieder nicht recht geschafft habe, nicht v.a. über dich zu schreiben und mich auch ein wenig aufzuregen - anstatt über mich - fällt mir also auch nicht recht leicht. Das möchte ich versuchen zu ändern.
Ich kann auch nachvollziehen, dass du den Zwang besser verstehen möchtest um besser entscheiden zu können wie du damit umgehst. Aber so wie es uns mit dem Zwang auch geht, wird man mit dem Erlangen von weiterem Wissen irgendwann am Ende sein und auch das Gefühl, Werte … in die Entscheidungen mit einbeziehen müssen.
Zuletzt geändert von Yorge am Do 2. Mai 2019, 23:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Sunshine
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Re: Waschzwang des Partners

Beitrag von Sunshine »

Yorge hat geschrieben: Sa 27. Apr 2019, 21:13 Manchmal da sieht man, wenn man unterwegs ist ganz bedauernswerte Menschen - Obdachlose, deren Kleidung durchnässt ist von deren eigenen Ausscheidungen. Und es könnte sein, dass, wenn ich mich im Bus oder auf einer Parkbank hinsetze, dass vor ein paar Minute so jemand gerade von dort aufgestanden ist. Ein wenig von seinem Urin und seinen Fäkalien habe ich dann auf meiner Kleidung und, wenn ich die Kleidung dann aufs Bett lege und nicht so recht daran glaube, dass sich alles nach ein paar Abklatschberührungen ins irrelvante verdünnt hat, dann denke ich vielleicht weiterhin daran. Auch, wenn ich im Bett gerne zur Ruhe kommen möchte und das Gefühl haben möchte, die Welt ist in Ordnung.. Und, wenn man, was anderes im Bett außer Schlafen macht, was ich jetzt nicht näher beschreibe, kann man sich vorstellen, wohin die Kontaminationskette noch hinführt...

Zu deiner Frage, ich habe mit dem Bett trotzdem nicht so ein Problem.. ich denke normalerweise würde mich dein Verhalten da nicht stören.

Was wir da jetzt machen sind Diskussionen über Zwangsinhalte - das könnte endlos so weiter gehen und uns nicht wesentlich weiterbringen. Noch dazu, wenn es um den Zwang deines Freundes geht.
Für dich ist ja viel wesentlicher, dass DU gezwungen bist etwas zu tun, was du nicht willst und für sinnlos hältst und einfach nicht anders kannst. Und jetzt fordere ich mich selbst dazu auf, nicht etwas zu kritisieren, was ich selbst mache. Nämlich, dass ich dich dazu auffordere über dich und nicht über deinen Freund zu schreiben - und dann schreibe ich aber auch lieber über dich und vielleicht deine Unzulänglichkeiten, anstatt über mich selbst.

Ich fühle mich dir überlegen dahingehend die Zwänge deines Freundes nachvollziehen zu können und sie zu durchschauen (obwohl ich nicht weiß, ob ich richtig liege, weil er ja nicht mitredet...). Aber irgendwie merke ich, dass ich darauf bedacht bin, dass du ja nicht (zu) überheblich mir (uns Zwänglern) gegenüber bist. Da möcht ich dir in etwa sagen: schau darauf, was deine Probleme sind und löse die und glaub nicht, dass du bei mir jetzt was lösen, kannst, was ich bisher selbst nicht geschafft habe. Mische dich nicht zuviel bei mir rein.

PS.: wenn ich das so im Nachhinein lese, merke ich, dass ich es wieder nicht recht geschafft habe, nicht v.a. über dich zu schreiben und mich auch ein wenig aufzuregen - anstatt über mich - fällt mir also auch nicht recht leicht. Das möchte ich versuchen zu ändern.
Ich kann auch nachvollziehen, dass du den Zwang besser verstehen möchtest um besser entscheiden zu können wie du damit umgehst. Aber so wie es uns mit dem Zwang auch geht, wird man mit dem Erlangen von weiterem Wissen irgendwann am Ende sein und auch das Gefühl, Werte … in die Entscheidungen mit einbeziehen müssen.
Hmm... zu deiner Beschreibung mit den Obdachlosen... ich habe das Gefühl (auch bei den Beschreibungen von meinem Freund) dass es keine Fakten sind. Es sind einfach irgendwelche Vorstellungen oder Gedankengänge im Kopf (was ist wenn?!) die man sich als schlimmstes Szenario ausgemalt werden. Denn es ist ja nicht mit dem eigenen Augen so wahrgenommen worden dass man sich genau da hingesetzt, wo gerade ein beschmutzer Obdachloser gesessen hat. Damit verbinde ich einfach irgendwelche Vorstellungen oder vlt auch Szenen aus einem Film (das hatten wir Zuhause sogar kürzlich) im Kopf, die auf einmal in bestimmten Situationen abgespult werden (hallo Zwang) OHNE dass man es selber mit seinen Sinnen so wahrgenommen hat.
Denn wenn ich so jmd im Bus gesehen habe und er steigt aus und es ist wirklich nur dieser Platz frei und ich setzte mich dahin, dann könnte ich den Kleiderwechsel ja nachvollziehen... aber so?!

Ich glaube schon dass mich die zwangsinhalte weiterbringen weil ich dadurch lerne wie so jmd denkt. Und du denkst in die gleiche Richtung. Dass du da natürlich ein wenig über dich selbst bzw auch über deine Zwänge oder Gedankengänge schreibst, ist wohl unumgänglich. Aber es hilft mir weiter.

Warum sollte ich überheblich sein? Es ist doch eine Krankheit. Ich versuche mir immer wieder in den Kopf zu rufen dass ich nichts gegen die Person persönlich habe.
Und ich würde auch auf keinen Fall mich bei dir einmischen wollen oder deine Probleme lösen wollen. Dafür kenne ich dich viel zu wenig und darum hast du mich auch nicht gebeten. Es ist dein Ding was du damit machst.

Ich hingegen möchte darüber mehr erfahren weil (wie am Anfang geschrieben) mich vieles auch einfach aufregt (also nervlich) und ich direkt bei Kleinigkeiten (oder es sind vlt gar keine?!) an die Decke gehe. Vlt sind ja das, Yorge, meine Unzulänglichkeiten über die du gerne schreiben möchtest...
Wir haben auf jeden Fall endlich einen Termin beim Therapeuten bekommen... die Reise geht weiter.
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Yorge
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Re: Waschzwang des Partners

Beitrag von Yorge »

Fortsetzung der zwangsinhaltlichen Diskussion: Wir haben keine Wahrnehmungsstörung. Es hätte so sein können (dass dort ev. ein Obdachloser gesessen ist.. und nun könnten Keime von ihm bei der Familie zu einer Krankheit führen ..) - extremst unwahrscheinlich und höchstwahrscheinlich irrelevant, aber die klitzekleinste Möglichkeit halten wir nicht aus. Und die führt dann zur Unruhe im Kopf, in einem Ausmaß, als wäre tatsächlich eine Gefahr da. Dass wir andere Gefahren, die wahrscheinlicher sind trotzdem eingehen, das ist wieder reine Unvernunft - so wie sie jeder braucht um durchs Leben zu kommen. Auch das Argument, Vorsichtsmaßnahmen sind nur notwendig, wenn eine Gefahr tatsächlich wahrgenommen wird, gilt nicht, da auch jeder vernünftige Mensch Vorkehrungen trifft um vermeintliche Gefahren abzuwenden (verantwortungsbewusster Schutz vor Infektionskrankheiten, Vorsorgeuntersuchungen, Regeln im Straßenverkehr...)

Da haben die anderen z.T. den Vorteil, dass sie vielleicht mehr erst gar nicht bedenken und damit gar nicht das Problem haben, wie sie jetzt mit dem Gedanken umgehen sollten. Zwängler untereinander beschäftigen sich vielleicht eher auch mit den Zwangsgedanken der anderen in einem höheren (ev. ungesundem) Ausmaß. Ist das verständlich, wie ich das meine? Wenn ich einem Angehörigen über meine Zwangsgedanken/-Befürchtungen erzähle, dann hört mir der nach 3 Minuten nicht mehr zu, weil er sich sagt, das ist mir zu mühsam - und das ist vielleicht genau die gesunde Reaktion und wenn ich das auch könnte, hätte ich auch keine Zwangsstörung.

Das mit dem Einmischen, dass sehe ich jetzt auch eher so, dass es da vielleicht weniger um dich persönlich ging. Eher habe ich da etwas nachempfunden und zum Ausdruck gebracht, was ich anderen Menschen entgegnet habe oder z.T. gerne hätte, die in ähnlicher Weise versuchten mich eines Besseren zu belehren. Was du ja vielleicht tatsächlich gar nicht möchtest, aber dazu kennen wir uns zu wenig..

Ob ich über deine Unzulänglichkeiten gerne schreiben möchte - das weiß ich auch gar nicht so genau. Zugeben möchte ich das ungerne, weil das ja wsl. dann auch wieder daran liegen könnte, dass ich mich dir (Nicht-Zwänglerin) weniger unterlegen fühlen möchte. Ich weiß auch nicht, ob ich das bei mir noch als "Krankheit" bezeichnen möchte. Ich habe wirklich schon viel überwunden und jetzt will ich es einfach nicht nur gut sein lassen. Wenn es geht, möchte ich aus den gewonnen Erfahrungen mehr machen.
Zuletzt geändert von Yorge am Do 2. Mai 2019, 23:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Waschzwang des Partners

Beitrag von Sunshine »

[quote=Yorge post_id=1704 time=1556482806
....

Da haben die anderen z.T. den Vorteil, dass sie vielleicht mehr erst gar nicht bedenken und damit gar nicht das Problem haben, wie sie jetzt mit dem Gedanken umgehen sollten. Zwängler untereinander beschäftigen sich vielleicht eher auch mit den Zwangsgedanken der anderen in einem höheren (ev. ungesundem) Ausmaß. Ist das verständlich, wie ich das meine? Wenn ich einem Angehörigen über meine Zwangsgedanken/-Befürchtungen erzähle, dann hört mir der nach 3 Minuten nicht mehr zu, weil er sich sagt, das ist mir zu mühsam - und das ist vielleicht genau die gesunde Reaktion und wenn ich das auch könnte, hätte ich auch keine Zwangsstörung.

Das mit dem Einmischen, dass sehe ich jetzt auch eher so, dass es da vielleicht weniger um dich persönlich ging. Eher habe ich da etwas nachempfunden und zum Ausdruck gebracht, was ich anderen Menschen entgegnet habe oder z.T. gerne hätte, die in ähnlicher Weise versuchten mich eines Besseren zu belehren. Was du ja vielleicht tatsächlich gar nicht möchtest, aber dazu kenne wir uns zu wenig..

Ob ich über deine Unzulänglichkeiten gerne schreiben möchte - das weiß ich auch gar nicht so genau. Zugeben möchte ich das ungerne, weil das ja wsl. dann auch wieder daran liegen könnte, dass ich mich dir (Nicht-Zwänglerin) weniger unterlegen fühlen möchte. Ich weiß auch nicht, ob ich das bei mir noch als "Krankheit" bezeichnen möchte. Ich habe wirklich schon viel überwunden und jetzt will ich es einfach nicht nur gut sein lassen. Wenn es geht, möchte ich aus den gewonnen Erfahrungen mehr machen.
[/quote]

Hallo Yorge,

ja ich verstehe sehr gut was du meinst... auch übrigens dass man nach 3 Minuten nicht mehr zuhören kann.. vlt ein schutzmechanismus aber es ist dann für mich nämlich genau das mit hätte wäre oder könnte. Ich glaube dass was ich mit meinen Augen sehe. Alles andere ist für mich einfach mühsam. Wenn ich den ganzen Tag denken würde, wer wo wann hätte gesessen haben können oder wer wann was hätte anfassen können... dann kann ich mir vorstellen dass der Kopf eines Zwänglers platzt.
Mir fehlt nur die gedankenbrücke dazu wie sowas kommt und warum. Aber das kann ja niemand so pauschal sagen vor allem wenn man denjenigen nicht kennt.

Warum geht es dir um "überlegen sein"?
Wir diskutieren und tauschen uns aus auf einer Ebene (so sehe ich das zumindest). Bildlich gesehen sitzt du einfach auf der anderen Seite des Tisches. Dein Stuhl ist genau so hoch wie meiner.

Hast du ein Beispiel für deine gewonne Erfahrung aus der du mehr machen möchtest?
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Yorge
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Re: Waschzwang des Partners

Beitrag von Yorge »

Du glaubst das, was du mit eigenen Augen siehst. Und dennoch hast du Sorgen, dass deine Kleine Zwänge bekommt. Wie siehst du das?
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Re: Waschzwang des Partners

Beitrag von Sunshine »

Naja sie sieht doch dass Papa sich nach allem und jeden die Hände wäscht. Sie sieht dass Papa sich täglich zwei mal duscht und dass er zb sofort den Schnuller wäscht wenn er auf den Boden gefallen ist. Dass er sich nach der Arbeit die Hände desinfiziert und sein Handy. Sie sieht dass wir uns nach dem einkaufen sofort die Hände waschen müssen und auch Kleidung wechseln.
SIE muss sich die Hände waschen wenn sie vom spielen kommt oder wenn wir jmd besucht haben muss sie auch ihre Kleider wechseln. Ich denke dass es keine bloßen Wahrnehmungen oder sonstiges ist. Das ist das was sie täglich sieht....
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Yorge
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Re: Waschzwang des Partners

Beitrag von Yorge »

Ich habe dich nicht gefragt, was sie sieht, sondern wie DU siehst, dass sie Zwänge bekommen wird.

Und etwas hast du bei deiner Aufzählung noch vergessen: Sie sieht, dass man bei dem Ganzen mitmachen muss, obwohl man es selbst nicht will - das sieht sie von dir (vielleicht auch von euch beiden).
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OCD-Marie
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Re: Waschzwang des Partners

Beitrag von OCD-Marie »

Nein Yorge,

es spielt keine Rolle, ob die Kleine mal Zwänge entwickeln wird oder nicht.

Du kannst ein Kind nicht mit einem Erwachsenen vergleichen. Ein Kind nimmt die Welt um sich herum anders wahr. Und vor allem: ein Kind interpretiert nicht - es lernt.

Ob man nun (nur) das glaubt, was man mit seinen Augen sieht... Nunja... Der Meinung sind auch Klimawandel-Leugner, Verschwörungstheoretiker usw. Es gibt vieles in dieser Welt, was man weder sehen noch hören noch riechen oder fühlen kann. Dennoch existiert es.

Aber zurück zum Kind. Das Kind lernt eine kranke, ungesunde Sicht auf die Welt kennen. Wenn es auf die Welt kommt hat es noch keine Vorstellungen. Es ist das, was ihm seine Eltern vorleben, was es prägt. Wie es die Welt warhnehmen lernt.

Und was wird es wohl für Schlüsse ziehen, wenn ständig das Telefon desinfiziert wird, man sich ständig die Hände waschen muss, nach einem "Außen-Aufenthalt" die Kleider gewechselt werden müssen... Es lernt, dass diese Handlungen wichtig sind. Sogar soooo wichtig, dass die "Alten" sich heftig streiten, wenn das nicht eingehalten wird.

Ein Kind - schon gar nicht in dem Alter - kann nicht differenzieren: aha, Mama will das ja gar nicht, muss es aber wegen Papa machen. Papa spinnt halt ein bisschen. Ist nicht so wichtig. Kann ich wieder vergessen. Ganz im Gegenteil.
Es lernt, dass die Welt ein ganz gefährlicher Ort sein muss, wo man sich ständig schützen muss. Durch Händewaschen, Desinfizieren, Kleidung wechseln (und was sonst noch alles...)... Und wehe man macht das nicht. Das ist ganz, ganz schlimm. Das gibt ganz viel Streit. Ein Kind - wenn es älter wird, wird sogar versuchen, diesen Streit und Unfrieden zu kompensieren. Womit es natürlich völlig überfordert sein wird...

Die Grundlagen für Ängste, Neurosen und damit auch Zwänge werden dadurch gelegt. Auch wenn es am Ende keine Zwänge entwickelt - Schaden wird es nehmen !
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