Willkommensrunde

Alex78
Beiträge: 1
Registriert: Fr 16. Jul 2021, 11:00

Re: Willkommensrunde

Beitrag von Alex78 »

Hallo zusammen,

mein Name ist Alexandra und ich komme aus Frankfurt am Main.
Das Thema Zwangsstörung/Zwangserkrankung begleitet mich nun leider schon seit ungefähr 30 Jahren. Thematisch hauptsächlich der Ekel vor bestimmten Körperausscheidungen, dementsprechend Wasch-und Reinigungszwänge. Aber in den letzten Jahrzehnten waren und sind auch Themen wie Gedanken-,Grübel-, Ordnungszwänge etc. meine Begleiter. Ich habe mehrere Klinikaufenthalte und eine langjährige ambulante Therapie hinter mir, die mir vieles gebracht haben und doch geht es mir seit einiger Zeit wieder echt nicht gut und ich weiß nicht mehr wirklich weiter. Versucht habe ich auch in eine Selbsthilfegruppe zu kommen, aber aufgrund der aktuellen Corona Situation kam es leider noch nicht dazu. Auch medikamententechnisch habe ich einige Jahre Erfahrungen gesammelt, aber vor ein paar Jahren beschlossen, keine mehr zu nehmen und Alternativen zu finden, leider nicht wirklich erfolgreich. Nun habe ich beschlossen, mich hier anzumelden; in der Hoffnung, durch den Austausch mit Menschen die verstehen, vielleicht etwas Besserung zu erfahren und vielleicht auch etwas weitergeben zu können.

Viele Grüße
speedi
Beiträge: 7
Registriert: Mi 21. Jul 2021, 23:34

Re: Willkommensrunde

Beitrag von speedi »

Hallo,

bin hier neu. Zu meiner Person: Bin schon lange im Zwangsgewerbe unterwegs, vermutlich so ca. 35 Jahre. Aktuell warte ich auf einen Therapieplatz, würde aber gerne schon vorher aktiv werden und das Thema in Angriff nehmen.

Grundsätzlich stehen hinter meinen Zwängen Verlustängste. Durch die Ängste schaffe ich es nicht Bindungen aufzubauen und bin in schwierigen Phasen schnell isoliert. Das führt dann zur Einsamkeit, fehlendem Lachen, Depression.

Lg Speedi
stineschuene
Beiträge: 7
Registriert: Do 30. Sep 2021, 08:13

Re: Willkommensrunde

Beitrag von stineschuene »

Hallo
ich habe mich heute, am 30.09.2021 angemeldet und möchte mich kurz vorstellen:
ich heisse Stine, bin 64 Jahre alt und seit April diesen Jahres in Rente nach einem langen Arbeitsleben, erst als Buchhändlerin und dann in einer Öffentlichen Bibliothek.
Meine ersten Zwänge hatte ich mit 8 J. (exzessives Zähneputzen) dann folgten Kontrollzwänge, Putzzwänge, Gedanken- und Zählzwänge und auch magisches Denken. Quasi nebenbei "absolvierte" ich eine Magersucht, und ich habe eine ADHS-Erkrankung, die aber erst vor 11 Jahren erkannt wurde
Seither verstehe ich mich besser. Ich bin, mit Unterbrechungen, seit meinem 22. Lebensjahr in therapeutischer Begleitung und habe viele Therapieansätze mitgemacht. Am meisten hilft es mir, wenn es mir gelingt, an meine wirklichen Gefühle zu kommen (z.B. Wut) und diese auf eine für andere und mich ungefährliche Art und Weise auszudrücken. Da ich auch eine, mir selbst gegenüber, gnadenlose Kritikerin und Perfektionistin bin, möchte ich nun auch daran arbeiten mir Fehler und Unzulänglichkeiten zu verzeihen. Und mich statt dessen ermutigen und stärken. Da stehe ich aber noch am Anfang. Ich habe auch noch ein anderes Leben neben den Zwängen, allerdings verbiete ich mir schöne Dinge häufig, weil ich denke, ich habe sie nicht verdient. Da wären: Liebe zu Wölfen, Hunden, Pferden und anderen Tieren, Wandern, Lesen, Malen, Radfahren, Dokus in Mediatheken schauen im Garten arbeiten, Fotografieren...Langeweile habe ich eigentlich nie, trotzdem ich nach Rentenbeginn sehr viel Zeit habe. Und leider habe ich keine Freunde, was ich sehr schade finde. Ich arbeite dran, aber es ist sehr mühsam. In Kontakt muss ich immer meine ADHS-Anteile in Schach halten, weil ich sonst "zuviel" für andere Menschen bin.Zu laut, zu vorlaut, zu temperamentvoll, zu ungewöhnliche Gedanken...ich bin schon komisch, aber ich...
Birgit
Beiträge: 54
Registriert: Di 5. Okt 2021, 19:17

Re: Willkommensrunde

Beitrag von Birgit »

Hallo Zusammen,

ich w/49 Jahre leide seit 14 Monaten unter Zwängen und Ängsten!
Angefangen hat alles als ich im August 2020 zum ersten mal Oma wurde. Wahrscheinlich hat mich die Oma-Funktion überfordert.
Angefangen hat alles mit Zwangsgedanken als ich das erste mal den Kleinen auf dem Arm hatte. Dachte immer ich habe ihn irgendwo dagegen gestoßen oder ihn geschüttelt... was natürlich nie passiert ist... mir diese Gedanken aber eine höllische Angst gemacht hatten... weil ich nie wusste... ob ich jetzt was versehentlich gemacht hatte oder nicht. 
Das dauerte ca. 3 Monate.  Dann hatte sich irgendwie alles verlagert... die Gedankenzwänge waren nur noch ca. 5%.
Dann hatte ich aufeinmal riesige Angst vor allen Putzmitteln, Spülmittel oder Spülmaschinetab. Weil ich immer dachte..wenn z. B. Reste vom Spülmaschinentab an meiner Hand sind.. ich die dann am Pullover abwische... den Kleinen dann auf meinen Arm habe.. wo er überall dran leckt.... ich dann Schuld bin... wenn ihm irgendwas passiert.. somit habe ich einen ständigen Händewaschzwang entwickelt. Wo ich da net mal weiß.. ob auch ja die Seife richtig abgewaschen wurde.
Jetzt vor ca. 3 Monaten kam erschwerend Blut dazu.
Ich bringe Blut sofort mit HIV in Verbindung.  Habe somit vor jedem Fleck der rötlich/ bräunlich ist.. riesige Angst. Auch muss ich immer Duschen, wenn ich meine irgendjemand ist mir mit einer Verletzung auch wenn es nur eine kleine Wunde ist.. oder ein Pflaster drauf ist... zu nahe gekommen. 
Das Duschen dauert bereits ca. 1.5 Std... weil ich mich 3x hintereinander einseifen muss.. und durch meinen Zwang.. ich mir net merken kann ob ich jetzt schon 3x eingeseift bin....auch brauch ich ewig zum abduschen.. weil ich mir net sicher bin... ob alle Seife/Shampoo herunten ist. 
Deswegen will ich schon gar nicht mehr die Wohnung verlassen.. weil ständig irgendwas passiert... wo ich dann wieder ewig duschen muss.  Beim spazieren muss ich wegen den Flecken ständig auf den Boden schauen... und wenn ich mir net sicher bin... ob ich irgendwo (was aussieht wie Blut) reingetreten bin... dann sind schon einige Schuhe deswegen in der Tonne gelandet.
Vor einer Woche war ich für 4 Wochen in einer Psychsomatischen akkut Klinik. Hier ging es mir aber viel schlechter als daheim.
Deswegen bin ich kränker raus als rein.
Auch bin ich seit Okt. 2020 in Psychologischer Behandlung. Diese bringt mir aber leider gar nichts.
Tabletten nehme ich keine... möchte das auch so beibehalten. 
An manchen Tagen sind es schon ca. 7 Std. die meine Zwänge beanspruchen. Ans Arbeiten ist nicht mehr zu denken.  Den Alltag im Haushalt schaff ich auch schon lang nicht mehr.  Hier übernimmt sehr viel mein Mann. 
Kann mir bitte irgendjemand Tipps geben... vorallem wie ich die riesen großen Ängste vor Blut und jeglichen Flecken wieder verlieren kann. 
Danke schon mal!
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michael_m
Beiträge: 610
Registriert: Di 17. Apr 2018, 20:01

Re: Willkommensrunde

Beitrag von michael_m »

Hallo Birgit,

"Goldstandard" bei Zwängen ist eine Kognitive Verhaltenstherapie inkl. Expositionen mit Reaktionsmanagement.
Deine Zwänge scheinen schon ein enormes Ausmaß zu haben ... Vielleicht möchtest du es in einer spezialisierten Klinik probieren? Sowohl bei Therapeuten als auch bzgl. Klinik kann dir die DGZ Kontaktdaten nennen (https://www.zwaenge.de/; Telefon: (040) 689 13 700; Allgemeine Sprechzeit: Montag bis Freitag von 10:00 bis 12:00 Uhr.)

Tipps, wie man die Angst verlieren kann ... Hier habe ich erst gestern ein Gespräch darüber mit meinem Therapeuten gehabt. Ziel ist nicht, die Angst zu verringern; Ziel ist, den Umgang damit zu erlernen. Ich hab das zwar schon oft gehört/gelesen, aber es war dann doch auch etwas bitter für mich. Allerdings muss man sagen, dass mit der Zeit ein Gewöhnungseffekt eintritt und die Angst auch zu Beginn nicht mehr so groß ist. Ich selbst habe so einen Erfolg schon mal erleben dürfen.
Birgit
Beiträge: 54
Registriert: Di 5. Okt 2021, 19:17

Re: Willkommensrunde

Beitrag von Birgit »

Vielen Dank Michael für Deine Info's!
Gedankenkarussell
Beiträge: 4
Registriert: Sa 23. Okt 2021, 23:25

Re: Willkommensrunde

Beitrag von Gedankenkarussell »

Hallo!
Ich bin 34 und habe schon seit ich sieben bin mit Zwängen zu tun. Es waren immer verschiedene Sachen, die mich mehr oder weniger stark gequält haben. Viele, viele verschiedene Handlungszwänge (Dinge immer viermal berühren, zur gleichen Tür raus gehen wie ich reingegangen war, ..., ich könnte die Liste hier endlos fortsetzen, aber auch sehr früh Zwangsgedanken. Z.B. der damals sehr quälende Gedanke, dass ich in meinen Musiklehrer verliebt sein könnte). Blöderweise hat meine Mutter viele der Zwänge "unterstützt", hat also vielem nachgegeben, weil sie gesehen hat, wie ich leide und nicht wusste, was es ist. Ich wusste es ja auch nicht. Irgendwann schon, und dann habe ich auch sehr daran gearbeitet, aber es ist bis heute nicht weg und in stressigen Zeiten kommt es wieder stärker. Jetzt grade habe ich so eine stressige Zeit und mein absoluter Horrorzwangsgedanke, den ich noch von früher kenne, macht sich breit. Was den angeht, eröffne ich nun noch einen extra Thread.
Ich hoffe, dass ich hier... hm, irgendeine Form von Unterstützung, Verständnis und Beruhigung finde. Denn oft denke ich, dass mich niemand verstehen kann und dass diese unglaublich quälenden Gedanken nie weggehen.
ChristianOCD
Beiträge: 35
Registriert: Mo 27. Dez 2021, 17:34

Re: Willkommensrunde

Beitrag von ChristianOCD »

Hallo,

ich habe mich hier neu angemeldet, habe allerdings im "alten Forum" vor Jahren aktiv unter "christian(auch)" geschrieben.
Sternennacht

Re: Willkommensrunde

Beitrag von Sternennacht »

Hallo zusammen

Mein Name Michael, bin 34 und komme aus der Schweiz.
Ich habe seit ca. 20 Jahren Zwänge und später kam noch eine Angststörung dazu. Seit 18 Jahren bin ich in Behandlung.
Freue mich auf den Austausch mit euren Erfahrungen.

Liebe Grüsse.
lovelyrose
Beiträge: 4
Registriert: Mo 10. Jan 2022, 10:54

Re: Willkommensrunde

Beitrag von lovelyrose »

Hallo ihr Lieben,

ich bin Rose, 19 Jahre jung und leide unter einem Wachzwang, der vor Allem in Verbindung mit Blut und Aids auftritt. Mittlerweile beschäftigt mich dieser schon seit guten 6 Jahren, jedoch habe ich ihn die ersten Jahre versucht vor meiner Familie und mir selber zu verstecken. Ich bin seit ungefähr 3 Jahren in Therapie und freue mich über den Austausch hier im Forum mit euch:)
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