Tiefe Hirnstimulation für austherapierte Patieneten

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Nasdaq
Beiträge: 17
Registriert: Mi 18. Apr 2018, 12:28

Tiefe Hirnstimulation für austherapierte Patieneten

Beitrag von Nasdaq »

Den meisten aller Zwangserkrankten Patienetn kann mit den herlkömmlichen Verfahren der Psychotherapie geholfen werden.

Beir und 20 % ( nach anderen Quellen rund 40 % ) erleben jedoch KEINE Verbesserung.

Hier bietet dieTiefe HIrnstimulation bei AUSSCHLIESSLICH AUSTHERAPIERTEN PATIENTEN eine gute Chance auf Hilfe, mit einer Erfolgswahrscheinlichkeit zwischen 60 % bis 70 %.

Die Tiefe Hirnstimulation ist ein minimal - invasiver, operativer Eingriff und existiert nunmehr seit genau 20 Jahren.

Neue aufgearbeitete Informationen, ergänzt um neue Erkenntnisse dazu, findet ihr hier:

" Wenn herkömmliche Therapie und Medikamente scheitern: Die Behandlung der Zwangsstörung mit der Tiefen Hirnstimulation ( THS )"

https://www.tiefehirnstimulation.info/z ... cheitern/

20-jahre-ths-bei-zwängen-eine-erfolgsgeschichte-trotz-mancher-hindernissen

https://www.tiefehirnstimulation.info/2 ... dernissen/


Liebe Grüße und gute Besserung

Nasdaq
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TeeCoffee
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Re: Tiefe Hirnstimulation für austherapierte Patieneten

Beitrag von TeeCoffee »

Hallo Nasdaq,

kannst du bitte den Hintergrund dieses Posts erläutern? Hat er direkt etwas mit dir zu tun?

Gruss
Nasdaq
Beiträge: 17
Registriert: Mi 18. Apr 2018, 12:28

Re: Tiefe Hirnstimulation für austherapierte Patieneten

Beitrag von Nasdaq »

Hallo

Ja hat er .

Ich habe als einer der ersten eine Tiefe Hirnstimulation gegen die Zwangsstörung bekommen ( 2004 ) mithin als einer der ersten.

Es hat zwar eine Weile gedauert, aber innerhalb von 2 1 / 2 Jahren war weitesgehend zwangsfrei ( also ich würde mal sagen zu etwa 90 % ).

Zwänge habe ich, wenn, dann nur zu " speziellen " Anlässen, sagen wir mal bei hochfrequentem Stress.

Dann weiss ich aber damit auch umzugehen, so daß so ein " Anfall " höchstens 5 Minuten dauert.

Mein damaliger YBOCS lag bei 40 von 40 Punkten , wer das kennt der weiß, das man da quasi handlungsunfähig ist.

Und ich denke genau so wie wir hier über Medikamente posten, so sollte das auch auf andere, wissenschaftlich anerkannte Verfahren zutreffen.

Übrigens bin ich selbst Mitglied der DGZ, und laut der S 3 Leitlinien ist die THS ein anerkanntes Verfahren mit der Wertung KKP ( also bei entsprechendender Indizierung ) anerkannt.

Ich denke man kann auch mal über positive Erfahrungen posten.

Liebe Grüße

Nasdaq
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downtherabbithole
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Registriert: Sa 7. Nov 2020, 21:10

Re: Tiefe Hirnstimulation für austherapierte Patieneten

Beitrag von downtherabbithole »

Hallo,

was versteht man denn unter austherapiert?
TeeCoffee
Beiträge: 89
Registriert: Di 12. Jul 2022, 01:56

Re: Tiefe Hirnstimulation für austherapierte Patieneten

Beitrag von TeeCoffee »

Danke, Nasdaq, das gibt mehr Kontext.

- Kann man deine Geschichte, insbesondere die Symptomschwere und welche anderen Dinge wie lange probiert wurden, genauer nachlesen? Welche Art von Spezialtherapie vorher und wieso vorige Therapie nicht geworkt haben?

- eine andere Sache, die ich generell komisch finde ist dass heute das Narrativ erzaehlt wird, Zwangsstörungen seien heute - im Gegensatz zu frueher - so viel besser, fast am besten unter allen psych. Krankheiten, behandelbar. Ich finde positive Messages gut und gut zu wissen, dass Leute es mit VT und SSRI schaffen koennen. Aber die positiven Zahlen finde ich etwas einseitig. Ich z.b. habe signifikant von VT profitiert, waere also ein Responder, aber ein normales oder wenig eingeschränktes Leben sieht anders aus, das Leid noch immer beachtlich. Solche Sätze, dass der Merhheit der Patienten gut geholfen werden könne, tun mir weh, weil es klingt als ob ich einer der paar Leute sei, bei denen es eben noch nicht klappt. Auch faellt mir manchmal unseriöse Datenanalyse auf -- z.b. (fiktive Zahlen, es geht um Beschreibung der Methode) ruft man einfach 50 Patienten 2 Jahre nach Klinikaustritt an, 30 antworten; man berichtet deutliche YBOCS Verbesserung noch 2 Jahre nach Therapieende in diesen 30 Patienten. Wie es um die 20 drop-outs steht, die man nicht erreichen konnte oder die nicht antworten wollten oder im schlimmsten Falle nicht mehr leben, wird nichts gesagt. Wenn man das statsitisch und in der Interpretation nicht berücksichtigt, ist es im besten Fall laienhaft, im schlimmsten Fall unseriöse Werbung fuer die Klinik. Auch denke ich, dass man schon vor den 60iger Jahren auf die Idee kam, Leute mit angstauslösenden Situationen zu konfrontieren damit sie es tolerieren koennen; es klingt immer als sei man auf eine superneue Idee gekommen, und nun, wo es die gibt, gehts den meisten gut. Es gibt keinen anderen Weg und gute VT ist das allerbeste, aber es ist ein bisschen als ob man sagt "Übergewicht ist heute gut behandelbar -- man muss sich nur ausschliesslich gesund ernaehren", das stimmt im Prinzip auch, aber ist fuer viele schwer druchführbar.

Gruss
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michael_m
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Registriert: Di 17. Apr 2018, 20:01

Re: Tiefe Hirnstimulation für austherapierte Patieneten

Beitrag von michael_m »

An den Statistiken hab ich nebenbei bemerkt (gar nicht in Bezug auf die THS) auch Zweifel. In der Klinik hab ich gesehen, wie unterschiedlich der Y-BOCS bei den entsprechenden Personen sein kann.
Es kommt ein Zahlenwert raus und dieser wird eingestuft, alles sieht so sachlich aus. In der Praxis sieht die Einschränkung bei zwei Personen mit dem gleichen Y-BOCS aber oft sehr unterschiedlich aus. Man versucht meiner Meinung nach an der Stelle etwas mit Zahlen auszudrücken, was gar nicht so einfach ist.
Oft wurde auch angegeben, dass der Y-BOCS-Wert bzw. -Verlauf nicht der eigenen Einschätzung entspricht. Das wurde immerhin bei der Klinik auch mit abgefragt.
Nasdaq
Beiträge: 17
Registriert: Mi 18. Apr 2018, 12:28

Re: Tiefe Hirnstimulation für austherapierte Patieneten

Beitrag von Nasdaq »

- Kann man deine Geschichte, insbesondere die Symptomschwere und welche anderen Dinge wie lange probiert wurden, genauer nachlesen? Welche Art von Spezialtherapie vorher und wieso vorige Therapie nicht geworkt haben?

Ja, man kann meine Geshcihte nachlesen und zwar hier:

https://www.tiefehirnstimulation.info/3 ... wangsfrei/

Kurz und gut : Ich hatte eine 8 wöchige Therapie staionär und direkt im Ansschluß daran eine 2 jährige ambulante Therapie nach " Goldstandrad ", das heißt es wurde tatsächlich eine kognitive Verhaltenstherapie gemacht, mit Reitexpostionen, wie begleiteme Autofahren und wo noch so meine Zwänge lagen " - dennoch verschlimmerte sich meine Situation stetig weiter.

Die gesamte Geschichte ausführlich unter dem dem genannten Link dann, nur muß es jetzt heißen, " seit 17 Jahren zwangsfrei " - - muß ich mal ändern.
ch finde ist dass heute das Narrativ erzaehlt wird, Zwangsstörungen seien heute - im Gegensatz zu frueher - so viel besser, fast am besten unter allen psych. Krankheiten, behandelbar. Ich finde positive Messages gut und gut zu wissen, dass Leute es mit VT und SSRI schaffen koennen. Aber die positiven Zahlen finde ich etwas einseitig. Ich z.b. habe signifikant von VT profitiert, waere also ein Responder, aber ein normales oder wenig eingeschränktes Leben sieht anders aus, das Leid noch immer beachtlich. Solche Sätze, dass der Merhheit der Patienten gut geholfen werden könne, tun mir weh[/b], weil es klingt als ob ich einer der paar Leute sei, bei denen es eben noch nicht klappt. Auch faellt mir manchmal unseriöse Datenanalyse auf -- z.b. (fiktive Zahlen, es geht um Beschreibung der Methode) ruft man einfach 50 Patienten 2 Jahre nach Klinikaustritt an, 30 antworten; man berichtet deutliche YBOCS Verbesserung noch 2 Jahre nach Therapieende in diesen 30 Patienten. Wie es um die 20 drop-outs steht, die man nicht erreichen konnte oder die nicht antworten wollten oder im schlimmsten Falle nicht mehr leben, wird nichts gesagt. Wenn man das statsitisch und in der Interpretation nicht berücksichtigt, ist es im besten Fall laienhaft, im schlimmsten Fall unseriöse Werbung fuer die Klinik. Auch denke ich, dass man schon vor den 60iger Jahren auf die Idee kam, Leute mit angstauslösenden Situationen zu konfrontieren damit sie es tolerieren koennen; es klingt immer als sei man auf eine superneue Idee gekommen, und nun, wo es die gibt, gehts den meisten gut. Es gibt keinen anderen Weg und gute VT ist das allerbeste,
Gute VT ist nicht für alle die Lösung, un daher finde ich es wichtig, das man die möglichkeit der Tiefen Hirnstimulation nicht unter den Teppich kehrt.

Gerade weil die Zwangstörung eien höchst diskrminierende, schwer behandelbare Krankheit ist, und ich persönliche finde es wichtig, das man als Patient ALLE Möglichkeiten kennt.

Dsa passiert bei der Tiefen Hirnstimulation leider viel zu selten.

Liebe Grüße

Nasdaq

Entscheiden uß man dann selbst.



Das dir solche Sätze, wie kann heute gut geholfen werden, weh tun kann ich gut nachvollziehen.

Tasächlich ist es auch nicht so, daß Zwänge besser behandelt werden können als andere Krankheiten:

Zur Erklärung:

Um ein Responder zu sein, muß man eine Besserung > 35 % erzielen, bei Depressionen sind es mindestens > 50 % .


Das allein zeigt schon, das man quasi sich bei Zwängen mit weniger " zufrieden " gibt, weil sie so schwer zu behandel
n sind.

Daher habe ich auch dieses bIld gepostet, obgleich ich ungern Krankheiten vergleiche :

https://image.jimcdn.com/app/cms/image/ ... heiten.jpg

( Quelle auf der genannten Seite )
Man verwendet bei der Tiefen Hirnstimulation im Übrigen die gleichen Grenzwerte wie in einer konventionellen Therapie, um es vergleichbar zu halten.

Mit dem " so viel besser zu behandeln der Zwnagsstörung als vorher " meint man eigentlich, soweit mir bekannt, da die bis vor ewta 35 Jahre vorherrschends angewandte Psychoanalyse , mehr oder weniger erklärt hat Zwänge seien unheiilbar .

Dann kam der Auftritt der kognitiven Vrehaltenstherapie mit Reiexpostion und die Einführung der SSRI, als vermeintlich wirksamere und nebenwirkungsärmere Alternative.

Das kann ich so nicht bestätige: Mir habenbei beiden Arten die Nichtwirkung und die Nebnwiirkung gereicht.

Und heute hört man zunehmend, das der Anteil an der Bessserung durch eine rein medikantöse Therapie eher gering ist ".


Leider ist nun so, das sich seit rund 20 und mehr Jahren so gut wie keine Entwicklung mehr in der Therapieform ergeben hat.

Zugegebenermaßen ist der YBOCS ein recht grobes Instrument der Einschätzung der Zwangserkrankung und bei weitem nicht vollständig.

Vor meiner Operation habe ich 14 Tage lang an der Klinik nur Tets gemacht ( wie etwa auch das Hamburger Zwnagsinvnetar und ähnliches )

Allerdings wurde dort überhaupt auch erstmals der YBOCS festgestellt, in den Therapien vorher nicht mal DAS.

Es ist bei der THS auch nicht so, das der begleietende Psychiater nur " starr " auf diese Zahl achtet, sondern sichein eigenes Urteil bildet, ob der Patinet in Frage kommt, auch unabhängig oderbessser zusätzlich zu den Vorbefunden.

Zu der Frage: Welches sind die Bedingungen für eine Tiefe Hirnstimulation bei einer Zwangstörung:

1.Hoher Leidensdruck YBOCS (Yale-Brown obsessive-compulsive scale): Min 0-Max 40 - THS ab YBOCS 28 > 3 Jahre * ( Da kommen wir nochmal darauf zurück – bleib dran )


2. Resistent auf andere (nicht-operative) Behandlungen also


2.1 Mindestens eine kognitiv-behaviorale Behandlung ( also Verhaltenstherapie mit Reizexposition und Reaktionverhinderung ) :
mindestens 45 Stunden ( * an manchen Kliniken 25 Stunden )
2.2 medikamentöse Behandlung (SSRI's, Clomipramine. Lithium..):
Mindestens zwei erfolglos verlaufene medikamentöse Therapien mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI)
oder Clomipramin über 10 Wochen in ausreichend hoher Dosierung
(Clomipramin: 300 mg/die, Citalopram: 60 mg/die, Fluoxetin: 60 mg/die, Fluvoxamin: 300 mg/die,
Paroxetin; 60 mg/die, Sertralin: 200 mg/die )
3. Mindestens eine erfolglos durchgeführte medikamentöse Augmentation über 10 Wochen mit mindestens einem der folgenden Medikamente: Lithium, Buspiron oder einem Neuroleptikum



Das sind die Minimalvoraussetzungen und dann bildet sich der klinikeigene Psychiater zusätzlich ein Gesamtbild.

Denn es müssen auch bestimmte Krankheiten ausgeschlossen werden ( etwa Persönlichkeitsstörungen ).




Gruss
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michael_m
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Re: Tiefe Hirnstimulation für austherapierte Patieneten

Beitrag von michael_m » Sa 15. Okt 2022, 10:27
An den Statistiken hab ich nebenbei bemerkt (gar nicht in Bezug auf die THS) auch Zweifel. In der Klinik hab ich gesehen, wie unterschiedlich der Y-BOCS bei den entsprechenden Personen sein kann.
Es kommt ein Zahlenwert raus und dieser wird eingestuft, alles sieht so sachlich aus. In der Praxis sieht die Einschränkung bei zwei Personen mit dem gleichen Y-BOCS aber oft sehr unterschiedlich aus. Man versucht meiner Meinung nach an der Stelle etwas mit Zahlen auszudrücken, was gar nicht so einfach ist.
Oft wurde auch angegeben, dass der Y-BOCS-Wert bzw. -Verlauf nicht der eigenen Einschätzung entspricht. Das wurde immerhin bei der Klinik auch mit abgefragt.
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Flow
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Registriert: Sa 12. Nov 2022, 17:04

Re: Tiefe Hirnstimulation für austherapierte Patieneten

Beitrag von Flow »

Mir wurde auch die THS implantiert.
Ich wurde Ende Mai 2020 operiert. Ich habe auch einen sehr guten, wenn auch noch nicht optimalen, Effekt. Wobei ich nach jeder Einstellung relativ heftige Nebenwirkungen habe. Welchen den positiven Effekt natürlich etwas schmälern. Nichtsdestotrotz würde ich mich immer wieder operieren lassen.
Auch wenn die OP zum Setzten der Elektronen ein regelrechter Horror war. Die OP ging fast doppelt so lange, wie eigentlich veranschlagt. Was natürlich bestimmt nur ein Einzelfall war. Dabei war ich die gesamte Zeit wach und habe alles mitbekommen. Vor allem aber auch angesichts des Wirkverlustes, den ich erst die letzten Wochen erfahren musste, wüsste ich nicht ob ich diese Zeilen noch schreiben könnte, hätte ich die Möglichkeit der Hirnstimulation nicht bekommen. Hintergrund des Wikverlustes ist, dass mir eine Batterie eingepflanzt wurde. Diese hatte nur eine Lebensdauer von ca. 2,5 Jahren. Zum Ende der Lebensdauer kann es leider vorkommen, dass die Wirkung nachlässt und man weniger stimuliert wird. Dies ist leider in vollem Maße bei mir eingetroffen und ich hatte die letzten Wochen vor dem Austausch eine massive Verschlimmerung der Zwangsstörung. Nun, seit einer Woche, seit dem Einsetzen des neuen Generators ist die volle Wirkung wieder zurück. Mehr noch, ich darf einen Wirkzuwachs erleben, den ich so nicht erwartet habe. Ich bin rundum zufrieden und froh, mich gegen diverse Widerstände, vor allem aus meinem privaten Umfeld, und für die OP entschieden zu haben.
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