Guten Morgen zusammen,
ich muss mal eine Frage stellen, die nur entfernt was mit meiner Zwangserkrankung zu tun hat.
Seit Tagen habe ich hypochondrische Ängste! Sie lassen mich wie in meinen Zwangsphasen nachts wachliegen, verursachen Panikattacken usw.
Ich habe es bisher vermieden zum Arzt zu gehen und mich bzgl. der Ängste untersuchen zu lassen, vor allem da bei meiner Furcht eine Diagnose wohl nicht so einfach zu stellen ist.
Haben hypochondrische Ängste eine Art Verwandschaft zu Zwangsstörungen? Was meint ihr? Ich beobachte mich dabei, wie ich auf jedes noch so kleine Anzeichen meines Körpers achte, die Panikattacken sind ähnlich wie in meinen Zwangsphasen. Ich beobachte sehr viele Gemeinsamkeiten.
Hat sonst noch jemand Probleme mit sowas?
Vielen Dank fürs Lesen. Grüße, Dodo2706
Auch andere Probleme wie nur Zwangserkrankung?
Re: Auch andere Probleme wie nur Zwangserkrankung?
Hallo Dodo,
Angst ist Angst.
Und wenn du sehr viele Gemeinsamkeiten beobachtest - vielleicht hat sich der Zwang ja auch einfach nur ein neues Thema gesucht ?
Angst ist Angst.
Und wenn du sehr viele Gemeinsamkeiten beobachtest - vielleicht hat sich der Zwang ja auch einfach nur ein neues Thema gesucht ?
Zuletzt geändert von OCD-Marie am Mo 23. Jul 2018, 07:55, insgesamt 2-mal geändert.
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Miranda_L
Re: Auch andere Probleme wie nur Zwangserkrankung?
Hallo Dodo,
das hört sich sehr Stark nach Zwang an.
Anderes Thema, gleiche Erkrankung.
Es gibt ein extrem weites Spektrum in dem sich Zwänge zeigen können.
Ich habe mich gewundert, wie viele Zwangssymptome ich schon vor Jahren hatte, die ich aber nie mit Zwängen in Verbindung gebracht habe, weil mein primärer Zwang sich ganz anders geäussert hat.
Beispiele:
* Kontaminationsängste
* Waschzwang (Dafür gibt es verschiedene Gründe. U. a. Kontaminationsängste, aber auch magisches Denken und Zählen ...)
* Das Gefühl, Dinge nicht korrekt erledigt zu haben
* Zählen (kann auch mehrere Gründe haben. U.a. magisched Denken oder der Versuch, dadurch einen Abschluss der Handlung zu erzwingen)
* Magisches Denken (Bsp: Der Mann im Ohr, der dir sagt, dass etwas Schlimmes passiert, wenn du die Klinke nicht 5x berührst)
* Das Gefühl, etwas berührt oder angestoßen zu haben, was man gar nicht berührt hat.
* Die Angst, aus Versehen jemanden verletzt zu haben
* Die Angst, sich selbst ohne es zu merken verletzt zu haben
* Die Angst, sich oder jemand anderen schädigen zu wollen
* Der Gedanke, anderen oder sich selber etwas Negatives zu wünschen, obwohl allein der Gedanke daran als Furchtbar empfunden wird
* Der Gedanke, einen als pervers empfundenen sexuellen Wunsch zu haben.
* Der Gedanke, in der Kirche gotteslästerliche Dinge zu tun obwohl man sehr gläubig ist
* Katastrophendenken (Die Angst, dass Kleinigkeiten große Auswirkungen haben. Da kann auch die übertriebene Angst vor Krankheiten dazugehören)
* Alle Arten von sich wiederholenden Gedanken, die man als Störend und/oder Ängstigend empfindet und gar nicht denken will
* Und und und ... alles was diesen Angstcharakter hat, kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Zwänge mit eingeordnet werden, wenn man eh schon mit anderen Zwängen zu tun hat.
Bei Stress drehen sich Zwänge ganz gerne mal. Bei mir wechseln sich die Ängste auch ab. Wenn ich eine Angst abgebaut have, entwickelt sich eine neue.
Hast du vielleicht zufällig vor einiger Zeit eine deiner Zwangsängste besiegt, oder stark eingeschränkt?
Bist du in Behandlung?
P.S.
Bei dem was du schilderst besteht natürlich die Gefahr, aus der Zwangsangst heraus den Gang zum Arzt zu vermeiden und sich dadurch mit körperlichen Problemen (die wahrscheinlich in Wirklichkeit gar nicht besorgniserregend sind) viel zu lange herumzuquälen.
Gruß
Miranda
das hört sich sehr Stark nach Zwang an.
Anderes Thema, gleiche Erkrankung.
Es gibt ein extrem weites Spektrum in dem sich Zwänge zeigen können.
Ich habe mich gewundert, wie viele Zwangssymptome ich schon vor Jahren hatte, die ich aber nie mit Zwängen in Verbindung gebracht habe, weil mein primärer Zwang sich ganz anders geäussert hat.
Beispiele:
* Kontaminationsängste
* Waschzwang (Dafür gibt es verschiedene Gründe. U. a. Kontaminationsängste, aber auch magisches Denken und Zählen ...)
* Das Gefühl, Dinge nicht korrekt erledigt zu haben
* Zählen (kann auch mehrere Gründe haben. U.a. magisched Denken oder der Versuch, dadurch einen Abschluss der Handlung zu erzwingen)
* Magisches Denken (Bsp: Der Mann im Ohr, der dir sagt, dass etwas Schlimmes passiert, wenn du die Klinke nicht 5x berührst)
* Das Gefühl, etwas berührt oder angestoßen zu haben, was man gar nicht berührt hat.
* Die Angst, aus Versehen jemanden verletzt zu haben
* Die Angst, sich selbst ohne es zu merken verletzt zu haben
* Die Angst, sich oder jemand anderen schädigen zu wollen
* Der Gedanke, anderen oder sich selber etwas Negatives zu wünschen, obwohl allein der Gedanke daran als Furchtbar empfunden wird
* Der Gedanke, einen als pervers empfundenen sexuellen Wunsch zu haben.
* Der Gedanke, in der Kirche gotteslästerliche Dinge zu tun obwohl man sehr gläubig ist
* Katastrophendenken (Die Angst, dass Kleinigkeiten große Auswirkungen haben. Da kann auch die übertriebene Angst vor Krankheiten dazugehören)
* Alle Arten von sich wiederholenden Gedanken, die man als Störend und/oder Ängstigend empfindet und gar nicht denken will
* Und und und ... alles was diesen Angstcharakter hat, kann man mit hoher Wahrscheinlichkeit in die Zwänge mit eingeordnet werden, wenn man eh schon mit anderen Zwängen zu tun hat.
Bei Stress drehen sich Zwänge ganz gerne mal. Bei mir wechseln sich die Ängste auch ab. Wenn ich eine Angst abgebaut have, entwickelt sich eine neue.
Hast du vielleicht zufällig vor einiger Zeit eine deiner Zwangsängste besiegt, oder stark eingeschränkt?
Bist du in Behandlung?
P.S.
Bei dem was du schilderst besteht natürlich die Gefahr, aus der Zwangsangst heraus den Gang zum Arzt zu vermeiden und sich dadurch mit körperlichen Problemen (die wahrscheinlich in Wirklichkeit gar nicht besorgniserregend sind) viel zu lange herumzuquälen.
Gruß
Miranda
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Dodo2706
Re: Auch andere Probleme wie nur Zwangserkrankung?
Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für Eure Antworten.
Hab mal online recherchiert und es ist wohl so, dass Hypochondrie "eine Verwandschaft" zu Zwangsstörungen aufweist.
Ich war schon immer ängstlich was Krankheiten betrifft, wohl familiär bedingt. Ich glaube mein Vater neigt zur Hypochondrie.
Auch mein erster Zwangsgedanke ging in die Richtung: Ich habe HIV, infiziere meinen Freund und er muss wegen mir qualvoll sterben und ich bin diejenige, die daran schuld ist. Absoluter Quatsch. Hab 3 Tests machen lassen. Immer fand ich einen neuen Grund, warum das negative Ergebnis nicht stimmt. Das verschwand dann so nach 6 Wochen wieder.
Dann gings weiter mit: Ich könnte pädophil veranlagt sein. Absoluter Quatsch. Man kann zwar keinen Test wie HIV dafür machen, aber eigentlich sollte ich mich mit meinen 40 Jahren ja kennen. Na ja, damit habe ich mich lange rumgeplagt und jetzt ist seit gut 2 Jahren alles gut. Ich war auch zwangsfrei.
Momentan ist es nur so, dass ich mit meiner vermuteten Krankheit gar niemand anderen schädigen kann. Es bezieht sich rein nur auf mich. Und ich habe so ein schlechtes Gewissen, weil es Menschen gibt, die die Krankheit tatsächlich haben und niemand Ihnen helfen kann und ich lauf hier rum und grüble und beobachte den ganzen Tag, ob es Anzeichen dafür gibt, dass ich es auch habe. Mir fehlt nichts, ich fühl mich eigentlich gut. Auslöser war ein Zeitungsartikel, den ich über die Krankheit gelesen habe und seitdem lässt es mich nicht mehr los.
Ja, ich bin in Behandlung. Momentan nur beim Psychiater alle 4 Wochen. Gesprächstherapie vor 2 Jahren abgeschlossen.
Zum Arzt bin ich nur deshalb nicht gegangen, weil ich mir denke, dass ist ja dann so eine Art Zwangshandlung auf meinen Gedanken. Ich will mich rückversichern, dass alles gut ist.
Ich hoffe, es ist verständlich was ich da alles so vor mich hinplappere.
Lieben Dank fürs Lesen und Antworten.
Grüße, Dodo
PS: Ach ja, meine Krankheitsangst sollte ich vielleicht auch mal bekannt geben, damit ihr wisst, wovor ich mich so fürchte: ALS
vielen Dank für Eure Antworten.
Hab mal online recherchiert und es ist wohl so, dass Hypochondrie "eine Verwandschaft" zu Zwangsstörungen aufweist.
Ich war schon immer ängstlich was Krankheiten betrifft, wohl familiär bedingt. Ich glaube mein Vater neigt zur Hypochondrie.
Auch mein erster Zwangsgedanke ging in die Richtung: Ich habe HIV, infiziere meinen Freund und er muss wegen mir qualvoll sterben und ich bin diejenige, die daran schuld ist. Absoluter Quatsch. Hab 3 Tests machen lassen. Immer fand ich einen neuen Grund, warum das negative Ergebnis nicht stimmt. Das verschwand dann so nach 6 Wochen wieder.
Dann gings weiter mit: Ich könnte pädophil veranlagt sein. Absoluter Quatsch. Man kann zwar keinen Test wie HIV dafür machen, aber eigentlich sollte ich mich mit meinen 40 Jahren ja kennen. Na ja, damit habe ich mich lange rumgeplagt und jetzt ist seit gut 2 Jahren alles gut. Ich war auch zwangsfrei.
Momentan ist es nur so, dass ich mit meiner vermuteten Krankheit gar niemand anderen schädigen kann. Es bezieht sich rein nur auf mich. Und ich habe so ein schlechtes Gewissen, weil es Menschen gibt, die die Krankheit tatsächlich haben und niemand Ihnen helfen kann und ich lauf hier rum und grüble und beobachte den ganzen Tag, ob es Anzeichen dafür gibt, dass ich es auch habe. Mir fehlt nichts, ich fühl mich eigentlich gut. Auslöser war ein Zeitungsartikel, den ich über die Krankheit gelesen habe und seitdem lässt es mich nicht mehr los.
Ja, ich bin in Behandlung. Momentan nur beim Psychiater alle 4 Wochen. Gesprächstherapie vor 2 Jahren abgeschlossen.
Zum Arzt bin ich nur deshalb nicht gegangen, weil ich mir denke, dass ist ja dann so eine Art Zwangshandlung auf meinen Gedanken. Ich will mich rückversichern, dass alles gut ist.
Ich hoffe, es ist verständlich was ich da alles so vor mich hinplappere.
Lieben Dank fürs Lesen und Antworten.
Grüße, Dodo
PS: Ach ja, meine Krankheitsangst sollte ich vielleicht auch mal bekannt geben, damit ihr wisst, wovor ich mich so fürchte: ALS
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Miranda_L
Re: Auch andere Probleme wie nur Zwangserkrankung?
Hallo Dodo,
Ich habe mal Hypochondrie bei Wikipedia nachgelesen und folgendes gefunden:
Zitat aus dem Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/Hypochondrie
Differenzialdiagnosen
Da auch andere psychische Krankheiten Symptome aufweisen können, die der klassischen Hypochondrie sehr ähnlich sind, sollte die Diagnose einer eigenständigen hypochondrischen Störung erst nach ausführlicher Differenzialdiagnostik gestellt werden. Auch die Abgrenzung zu den anderen somatoformen Störungen ist von Bedeutung. Vor der Diagnose einer Hypochondrie muss daher ausgeschlossen werden, ob nicht andere Störungen vorliegen, welche die Symptome besser erklären bzw. ob Begleiterkrankungen vorliegen. Hypochondrie als Symptom kann unter anderem im Rahmen folgender psychischer Erkrankungen auftreten:
Depression
Wahnstörung
Zwangsstörung
Schizophrenie
Angststörung
Konversionsstörung
Zitat Ende
Thema ALS:
Ist damit Amyotrophe Lateralsklerose gemeint?
Ich habe mal Hypochondrie bei Wikipedia nachgelesen und folgendes gefunden:
Zitat aus dem Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/Hypochondrie
Differenzialdiagnosen
Da auch andere psychische Krankheiten Symptome aufweisen können, die der klassischen Hypochondrie sehr ähnlich sind, sollte die Diagnose einer eigenständigen hypochondrischen Störung erst nach ausführlicher Differenzialdiagnostik gestellt werden. Auch die Abgrenzung zu den anderen somatoformen Störungen ist von Bedeutung. Vor der Diagnose einer Hypochondrie muss daher ausgeschlossen werden, ob nicht andere Störungen vorliegen, welche die Symptome besser erklären bzw. ob Begleiterkrankungen vorliegen. Hypochondrie als Symptom kann unter anderem im Rahmen folgender psychischer Erkrankungen auftreten:
Depression
Wahnstörung
Zwangsstörung
Schizophrenie
Angststörung
Konversionsstörung
Zitat Ende
Thema ALS:
Ist damit Amyotrophe Lateralsklerose gemeint?
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Dodo2706
Re: Auch andere Probleme wie nur Zwangserkrankung?
Hallo Miranda,
vielen Dank. Hab das gleich mal nachgelesen.
Interessant. Wußte ich nicht.
Ja, mit ALS meinte ich Amyothrope Lateralsklerose.
Von einer Bekannten ist die Mutter daran gestorben, da hat es mich noch nicht so erwischt und nun hab ich einen Bericht gelesen und zack: Da wars...
Seitdem gar sich der Gedanke festgesetzt.
LG, Dodo
vielen Dank. Hab das gleich mal nachgelesen.
Interessant. Wußte ich nicht.
Ja, mit ALS meinte ich Amyothrope Lateralsklerose.
Von einer Bekannten ist die Mutter daran gestorben, da hat es mich noch nicht so erwischt und nun hab ich einen Bericht gelesen und zack: Da wars...
Seitdem gar sich der Gedanke festgesetzt.
LG, Dodo
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Miranda_L
Re: Auch andere Probleme wie nur Zwangserkrankung?
Hallo Dodo,
ja das ist typisch.
Man bekommt eine Information und *BANG* der Gedanke ist da.
Aber du hast einen Vorteil.
Für ALS kennt man soweit ich weiss keine Auslöser.
Du kannst also nicht in ein Vermeidungsverhalten abdriften um eine Ansteckung zu verhindern.
Jedanfalls bist du mit dem was du da schilderst nicht alleine.
Ich kenne diesen Weg von der zufälligen Information zu der Befürchtung, die Krankheit zu haben auch.
Ich glaube das ist sogar ein sehr verbreiteter Zwangsgedanke.
Auch bei Leuten, die nicht mit einer Zwangserkrankung diagnostiziert wurden.
Es sind bei Zwängen immer wieder die gleichen Mechanismen, die greifen.
Das hat den Vorteil, dass man sie leichter als Teil der Störung entlarven und somit therapieren kann.
ja das ist typisch.
Man bekommt eine Information und *BANG* der Gedanke ist da.
Aber du hast einen Vorteil.
Für ALS kennt man soweit ich weiss keine Auslöser.
Du kannst also nicht in ein Vermeidungsverhalten abdriften um eine Ansteckung zu verhindern.
Jedanfalls bist du mit dem was du da schilderst nicht alleine.
Ich kenne diesen Weg von der zufälligen Information zu der Befürchtung, die Krankheit zu haben auch.
Ich glaube das ist sogar ein sehr verbreiteter Zwangsgedanke.
Auch bei Leuten, die nicht mit einer Zwangserkrankung diagnostiziert wurden.
Es sind bei Zwängen immer wieder die gleichen Mechanismen, die greifen.
Das hat den Vorteil, dass man sie leichter als Teil der Störung entlarven und somit therapieren kann.
Re: Auch andere Probleme wie nur Zwangserkrankung?
Kurzer Zwischeneinwurf zum ursprünglichen Beitrag: Ich selber würde mich nicht als "echten" Hypochonder bezeichnen, aber ich habe doch schon einen Hang dazu bzw. bin sehr leicht bei Gesundheitsbelangen zu verunsichern. Kann mir vorstellen, dass Zwängler generell dafür etwas leichter anfällig sind ...