Ich bin Alea. Meine Zwangserkrankung fing im Teenageralter an, wurde jedoch erst einige Jahre später diagnostiziert, als die Depression dazu kam. Diese nahm dann einen rezidivierenden Verlauf. Aktuell bin ich jedoch weitestgehend depressionsfrei und hoffe, dass es so bleibt! Weitere Baustellen bei mir sind Trichotillomanie, Dermatillomanie und verschiedene Angstsymptome.
Die ersten Jahre nach der Diagnose waren hart, aber inzwischen kann ich zum Glück sagen, dass ich momentan eine recht gute Lebensqualität habe. Sehr geholfen haben mir bzw. helfen mir noch (Reihenfolge ohne Bedeutung)) :
- die kognitive Verhaltenstherapie, die ich ambulant mache und darin vor allem die schematherapeutische Arbeit mit meiner Therapeutin
- medikamentöse Behandlung
- die stationäre und tagesklinische Behandlung in der Vergangenheit, besonders zwei stationäre Aufenthalte, bei denen ich das Glück hatte, an einem Therapieprogramm speziell für Zwangserkrankungen teilnehmen zu können
- die Unterstützung und der Rückhalt durch mein Umfeld
- meine kreativen Hobbys, um Krankheitserfahrungen zu verarbeiten und einfach so, weil sie halt mir Spaß machen
- Austausch mit anderen Betroffenen, virtuell oder persönlich
- zu versuchen, mir möglichst viel Wissen über meine Erkrankungen anzueignen
- Achtsamkeit und metakognitives Training (MKT), gerade im Umgang mit den Zwangsgedanken, die bei mir immer stärker ausgeprägt waren als die Zwangshandlungen
- der Versuch, sich im Bereich Aufklärung über seelische Erkrankungen und gegen die Stigmatisierung dieser zu engagieren
- dass eines meiner Elternteile auch unter einer Zwangsstörung leidet und wir versuchen, uns gegenseitig zu ermutigen
Herzliche Grüße und auf einen guten Austausch!
Alea
