Ich wollte eigentlich zu einem deiner anfänglichen Posts noch was sagen. Das ist wirklich eine total schwierige Situation mit dem Jobangebot. Hast du dich schon entschieden? Mir tut das Arbeiten gut aber ich muss auch sagen seitdem die Zwänge so schlimm sind ist es immer schwieriger und anstrengender, siehe meinen anderen Thread, da schreibe ich auch davon. Und natürlich bekommen die anderen irgendwie was mit weil ich komische Sachen im Waschraum veranstalte und viel zu viele Sagrotanfläschelchen dabei habe. Auch als ich so Probleme hatte eine Maske zu tragen, haben die Leute das natürlich mitbekommen. Das war früher nie so.Ich hab nur Bauchweh, wenn ich dran denke.
Einerseits möchte ich natürlich zurück in meinen Beruf wo ich total zufrieden war. Aber andererseits bekomme ich ja zu Hause nicht mal die kleinsten Dinge auf die Reihe.
An manchen Tagen sind es ca. 8 Std wo mich die Krankheit auf Trab hält.
In der Arbeit müsste ich auf alle Fälle die Post machen und bearbeiten.
Ich kann ja zu Hause nicht mal den Briefkasten ausleeren, weil ständig irgendwelche Flecken auf den Umschlägen sind, wo ich nicht weiß was es ist.
Dann mach ich oft die Briefe nur mit 1x Handschuhen auf und muss danach ewig meine Hände waschen.
Wie soll ich das dann bitte auf der Arbeit hinbekommen.
Und dann wären da noch meine Kontrollzwänge. Ich könnt ja nicht mal auf die Toilette gehen wegen dem Wasserhahn. Von meinen Waschzwängen wollen wir ja gar net reden.
Auch wissen meine Kollegen nicht das ich Zwänge habe, ich habe ihnen damals erzählt ich hätte starke Depressionen und Ängste.
Was ja auch nicht gelogen ist.
Aber verheimlichen lassen sich die Zwänge jetzt nicht mehr.... also müsste ich es sagen.
Ich weiß nicht was es für Auwirkungen hätte wenn du jetzt versuchen würdest diesen Job anzunehmen und es dann nicht hinbekommst, kann sich vermutlich auf die Sache mit der Erbwerbsminderungsrente auswirken, oder? Ansonsten könntest du es ja auch einfach versuchen, aber kommt natürlich auch darauf an ob du meinst du kannst damit umgehen falls jemand was mitbekommt.
@Xxx
Ich bin häufig total überreizt, mich machen Umgebungsgeräusche, Großraumbüro, viele Menschen etc oft fertig. Ich habe es auch häufig dass ich so überreizt bin, dass ich keinen Körperkontakt ertrage. Das liegt dann tatsächlich gar nicht am Zwang sondern einfach an der Überreizung. Durch Corona ist es viel schlimmer geworden. Mit Maske im Supermarkt ging gar nicht, mir selbst ins Gesicht zu atmen und etwas im Gesicht zu haben hat mich total überreizt, wenn dann auch noch 1000 Leute um mich herumgewustelt sind. Ich musste mich dann manchmal in eine Ecke stellen und warten bis es leerer wurde und bei mir wieder halbwegs ging. Corona muss irgendwie total Stress in mir ausgelöst haben, ich vermute dadurch ist es noch mal schlimmer geworden. Bin aber generell höchst sensibel was Geräusche, Menschen, Gerüche, Fühlen etc angeht. Hab mich deswegen auch schon gefragt ob ich autistisch bin. Ich brauche es auch, dass ich zwischendurch mal ganz alleine in der Wohnung bin. Im Nachinein kann ich sagen, dass ich als SIngle viel weniger überreizt bin, auch als meine Zwänge deutlich weniger schlimm waren. Ich habe keine Ahnung woran das liegt, die Therapeuten gehen darauf auch nicht wirklich ein, ich vermute mein Körper hat das totale Alleinsein zwischendurch dringend notwendig und das bekomme ich zu selten weil ich nicht mehr so gut spazieren gehen kann und mein Freund seit Corona ständig zu Hause ist.
Ich denke auch manchmal, ob es besser wäre Single zu sein. Gar nicht mal was die Zwänge an sich angeht sondern weil dieses ständige rumdiskutiere über die Zwänge, die schlechte Laune meines Partners und alles einfach oben drauf zu viel für mich sind. Und natürlich weil ich ein ultra schlechtes Gewissen meinem Partner gegenüber habe. So ende ich dauernd in einer Selbsthassschleife von der ich weiß dass sie unnötig ist weil ich nichts dafür kann, aber deswegen frage ich mich manchmal ob es gesünder wäre alleine zu sein.
Was das alleine Wohnen angeht... Ich habe immer in WGs gewohnt, da meine Mitbewohner nicht über die Zwänge Bescheid wussten hat es etwas geholfen sie in Zaum zu halten. Dann kam mal eine Phase in der beide Mitbewohnerinnen 3 Monate nicht da waren (weil sie selber psychische Probleme hatten), da ist mein Zwang total ausgeartet (wieder Stress) und das Allein sein war eher schlecht für mich und die Zwänge weil die sich dann so richtig schön eingenistet haben. Als ich mit meinem Expartner zusammenzog dachte ich es wird noch mal schlimmer (hier hatte ich auch das anfassen Problem durch ihn), war allerdings nicht so, es wurde sogar besser. Dann habe ich 1 Jahr alleine gewohnt, das war natürlich ganz praktisch weil mein Zwang sich in der Wohnung ausbreiten konnte nach meinem Geschmack. Allerdings hat es diese Grenze glaube ich nicht besser gemacht. Dann bin ich mit meinem jetzigen Freund zusammengezogen und es ist wieder anders aber schlimmer, liegt aber auch an der Corona Situation.
Also ich glaube man kann das gar nicht vorhersehen deswegen macht es eigentlich auch keinen Sinn sich das zu fragen.